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- Draftklasse 2022
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Justyn Ross
WR, ClemsonSlot-Receiver
Der Slot Receiver (auch Y-Receiver) stellt sich vor dem Snap zwischen Offensive Line und Outside Receiver auf (abseits der Line of Scrimmage). Die Position wird in der "modernen" NFL immer wichtiger und zeichnet sich vor alle durch Explosivität und Agilität aus. Die Spieler sind meistens etwas kleiner, können aber eine Menge einstecken, da sie meistens dort arbeiten, wo am meisten los ist: in der Mitte des Feldes. Die Spieler bekommen den Ball oft im freien Raum und sollten in der Lage sein, diesen zu nutzen und Yards after Catch zu erlaufen. Aktuelles Beispiel: Cooper Kupp, LARZ-Receiver
Der Z-Receiver steht vor dem Snap auf der Seite, wo auch der Tigh End steht. Allerdings steht er nicht an der Line of Scrimmage, damit der Tight End ein eligable Receiver ist. Er muss physisch nicht so überlegen wie der X-Receiver sein, sollte aber dennoch ein breites Skillset mitbringen. Er wird unter anderem als Blocker eingesetzt, aber auch als versatiler Route Runner über das gesamte Feld. Er sollte also durchaus explosiv und agil sein, um sich Separation zu verschaffen. Dafür wird er nicht so oft mit Press- oder Double Coverage zu tun bekommen. Aktuelles Beispiel: Calvin Ridley, ATLPossession Receiver
Possession Receiver sind die Safety Blankets für den Quarterback. Auf ihn ist immer verlass, wenn es darum geht ein neues First Down zu erzielen. Von diesem Spielertyp sieht man wenige Drops, aber auch weniger Highlight Plays, wie zum Beispiel lange Runs nach dem Catch. Je nach Offense und Quarterback, können das sowohl Outside, als auch Slot Receiver oder sogar Tight Ends sein. Hier geht es also eher um Fähigkeiten als um die Feldposition. Aktuelles Beispiel: Michael Thomas, NOSJustyn Ross war der Nummer 1 Prospect aus Alabama in seiner Recruitment Klasse und als 7. Receiver landesweit gerankt (hinter u.a. Amon-Ra St. Brown, Terrace Marshall und Jaylen Waddle). Als 4-Star Recruit hatte er einige Angebote und entschied sich als nur einer von zwei Spielern aus Alabama gegen die Crimson Tide und für Clemson. Die Tigers wurden damals das erste Jahr von Trevor Lawrence aufs Feld geführt. Neben Tee Higgins, Hunter Renfrow und Amari Rodgers konnte sich der ehemalige Highschool Basketballer Ross direkt etablieren und legte eine Freshman Saison hin, die man nur selten sieht. Sein Yards per Reception Schnitt war der höchste in der ACC (außerdem Schulrekord) und auch seine anderen Receiving Werte konkurrierten mit den besten der Conference (5. meiste Yards, 2. meiste TDs aber “nur” die 8. meisten Receptions). In den letzten beiden Playoff Spielen konnte Ross insgesamt 301 Yards und 3 TDs fangen und hatte so einen großen Anteil am Gewinn der Meisterschaft. Nach so einer Performance wurde er natürlich zurecht zum freshman All-American ernannt.
Seine Production ging 2019 etwas zurück und die 2020er Saison musste er aufgrund einer Karriere bedrohenden Operation an der Wirbelsäule komplett aussetzen. In seiner Comeback Saison hatten die Tigers dann eine Menge der offensiven Schlagkraft verloren und Ross fand sich in anderen Umständen wieder. Zwar führte er sein Team in Sachen Receptions und Receiving Yards an, seine Zahlen waren aber deutlich weniger beeindruckend als zu Beginn der Karriere. Zudem konnte er nur 10 Spiele absolvieren, da er sich dann einer Fußoperation unterziehen musste. Man darf aber nicht außer acht lassen, dass die gesamte 2021er Offense im Schnitt 90 weniger Passing und 170 weniger Total Yards pro Spiel produzierte als noch 2018.
Einen weiteren Dämpfer bekam der Justyn Ross Hype Train beim Combine, als Ross wirklich schlecht testete.
College Stats
Analyse
Seine Stärken
- Release
- Route Running
- Catch Radius
Seine Schwächen
- Yards after Catch
- Physis
- Deep Routes
- Contested Catches
Einschätzung von Jakob
Bei Schema FF wirst du mit Podcasts rund um die NFL auf dem Laufenden gehalten. zur S2F WebsiteStärken
Ross hat einen super Release. Er kann die Gegner mit Footwork überrumpeln und sich bereits früh in der Route Leverage erarbeiten, sich aber auch mit Handmoves Kontakt vom Körper halten.
Auf kurzen Routes kann er mit schnellen und scharfen Cuts den Verteidiger abschütteln zeigte aber auch fortgeschrittenere Moves im Route Running (z.B. Pressure Steps, Bam Steps und Head Fakes).
Ross hat einen super Catch Radius was dazu führt, dass er Bälle, die außerhalb seines Frames kommen, in der Regel fängt.
Er hat tolle Sideline Awareness gezeigt und arbeitet zum QB, wenn dieser Hilfe braucht.
Er versucht zu holen was geht und zeigt guten Leg Drive und Effort für die “dreckigen Yards”.
Schwächen
Leider hat Ross 2021 vermehrt aus dem Slot heraus gespielt, während er 2018 und 2019 auch Outside aufgestellt wurde. Zudem schien die Chemie mit QB D.J. Uiagalelei nicht wirklich vorhanden gewesen zu sein. Neben dessen generellen Accuracy Problemen gab es einige Abstimmungsprobleme zwischen den beiden.
In Ross’ Spiel fehlt es an Physis. Das sieht man zum einen am Catchpoint, wo er sich in Contested Situationen nicht wirklich durchsetzen kann. Wenn er durch Kontakt arbeiten muss sieht er teilweise sehr unterlegen aus und schafft es nicht, zum Ball zu arbeiten.
Zum anderen sieht man es im Blocking. Zwar zeigt er guten Effort und mitunter auch okaye Technik und Punch, aber er schafft es oft nicht, den Block lang genug zu halten, so dass die Gegenspieler doch zum Tackle kommen.
Nach dem Catch fehlt es Ross an Dynamik. Er kann freie Yards ohne Probleme holen, aber er ist keiner, der Gegner austanzt und selber Yards kreiert.
Aufgrund seines fehlenden Top Speeds und genereller Explosivität fällt es ihm schwer, Separation auf tiefen Routes zu bekommen. Die Stärken von Ross liegen eher im Quick Game.
Fazit
Ich kann jedem nur empfehlen, mal in das 2019er Tape gegen Alabama reinzuschauen. Das ist peak Justy Ross. Und ich hoffe sehr darauf, dass wir ihn nochmal zu sehen bekommen. Sollte er wirklich erst um Pick 100 (also Anfang/Mitte 4. Runde) vom Board gehen, könnte ein Team einen echten Steal landen.
Er sollte am besten als Big Slot Receiver funktionieren, hat aber auch das Potential als Z-Receiver auf kurzen und mittleren Routes zu gewinnen.
Beste Eigenschaft: Route Running
Schlechteste Eigenschaft: Physis