- Scoutradar
- Draftklasse 2022
- Treylon Burks
Treylon Burks
WR, ArkansasSlot-Receiver
Der Slot Receiver (auch Y-Receiver) stellt sich vor dem Snap zwischen Offensive Line und Outside Receiver auf (abseits der Line of Scrimmage). Die Position wird in der "modernen" NFL immer wichtiger und zeichnet sich vor alle durch Explosivität und Agilität aus. Die Spieler sind meistens etwas kleiner, können aber eine Menge einstecken, da sie meistens dort arbeiten, wo am meisten los ist: in der Mitte des Feldes. Die Spieler bekommen den Ball oft im freien Raum und sollten in der Lage sein, diesen zu nutzen und Yards after Catch zu erlaufen. Aktuelles Beispiel: Cooper Kupp, LARZ-Receiver
Der Z-Receiver steht vor dem Snap auf der Seite, wo auch der Tigh End steht. Allerdings steht er nicht an der Line of Scrimmage, damit der Tight End ein eligable Receiver ist. Er muss physisch nicht so überlegen wie der X-Receiver sein, sollte aber dennoch ein breites Skillset mitbringen. Er wird unter anderem als Blocker eingesetzt, aber auch als versatiler Route Runner über das gesamte Feld. Er sollte also durchaus explosiv und agil sein, um sich Separation zu verschaffen. Dafür wird er nicht so oft mit Press- oder Double Coverage zu tun bekommen. Aktuelles Beispiel: Calvin Ridley, ATLTreylon Burks stammt aus Arkansas und war an seiner Highschool ein wahres Multitalent. Neben Football (als Receiver, Quarterback, Linebacker und Returner) spielte er auch Baseball und Basketball. In seiner letzten Saison riss ihm das Kreuzband und verpasste einen Großteil der Spielzeit 2018. Er war ein 4-Star Recruit und erhielt u.a. Angebote von Ole Miss und LSU, entschied sich aber dafür, in der Heimat zu bleiben.
Er konnte sich von Anfang an als leading Receiver der Razorbacks durchsetzen, steigerte stetig seine Production und war 2021 das Herzstück der Offense. Er konnte knapp doppelt so viele Total Yards im Team erzielen, wie der nächstbeste Spieler. Er fing die viertmeisten Yards und hatte die drittmeisten Yards per Reception in der SEC. Der Lohn war die Wahl ins 1st Team All-SEC.
In den letzten beiden Jahren hatte Burks die drittmeisten Yards after Catch in College Football und neun Receptions mit mindestens 48 Yards. Das sind die meisten (tied) in der Power 5.
Draftklasse 2022
Runde 1 - Pick 18
College Stats
Analyse
Seine Stärken
- Game Speed
- Run after Catch
- Catch Radius
- Balance
Seine Schwächen
- Release/Route Running
- Separation
- Power
Einschätzung von Jakob
Bei Schema FF wirst du mit Podcasts rund um die NFL auf dem Laufenden gehalten. zur S2F WebsiteRelease
Burks’ Game Speed ist super. Er wirkt auf Tape teilweise viel zu schnell für den Rest auf dem Feld und das, obwohl er bei der Combine die 40 Yards in “nur” 4.55s gelaufen ist.
Diesen Speed setzt er auch gut ein, um Defender zu schlagen. Leider hat er kaum andere Variationen gezeigt und ist dementsprechend recht eindimensional.
Gegen Press Coverage hat er so gut wie gar nicht gespielt, hat aber gezeigt, dass er Verteidiger stacken und auch auf Abstand halten kann.
Route Running
Burks hat hauptsächlich aus dem Slot heraus gespielt und ist ist keine wirklich tollen Routes gelaufen. Er hat des öfteren einen Stop and Go Move gezeigt und verlässt sich sonst viel auf sein Tempo und seine Fähigkeiten am Catchpoint. Dabei hat er vereinzelt explosive Breaks gezeigt.
Er kann sich Platz am Break verschaffen, generell fällt es ihm aber Schwer, Separation durch Route Running zu bekommen. Gerade bei kurzen Crossern fehlt ihm diese, was in unnötigen Incompletions endet. Hier und da blitzt Potential auf, dieses wird für meinen Geschmack aber zu selten genutzt.
Burks findet super freie zonen und ist auch schnell genug da, um dem QB genug Zeit zu geben, diese zu bedienen.
Receiving
Es ist unglaublich, was für Bälle Burks aus dem Himmel pflückt. Fingertip Catches, Bälle in enge Fenster, durch Kontakt oder aus dem 2. Stock: nichts ist unmöglich.
Er hat einen enormen Catch Radius und eine tolle Technik. Außerdem trackt er den Ball super und kann auch dahingehend adjusten.
Contested Catches
Auch ohne physisch wirklich dominant zu sein, schafft es Burks immer wieder den Gegner am Catchpoint zu schlagen (hier mal Back to Back mit dem selben Play). Er attackiert den Ball super und hat durch seinen Catch Radius regelmäßig den Gegenspieler düpiert.
Die Frage ist, klappt das auch in der NFL gegen physische Cornerbacks?
Yards after Catch
Für mich ist Burks vor allem ein super gefährlicher Run after the Catch Spieler. Hier gewinnt er durch gute Beschleunigung und Vision.
Ihm fehlt leider ein bisschen das Talent dafür, Verteidiger regelmäßig ins Leere laufen zu lassen und vor allem das erste Tackle zu brechen. Meistens gelingt ihm das, wenn er etwas Platz hat. Apropos: im freien Feld ist Burks sowieso sehr gefährlich. Lässt man ihn erst einmal dorthin, sieht man ihn vermutlich erst in der Endzone wieder. Aber auch hier ist die Frage, ob sich sein Speed in die NFL übertragen lässt.
Wenn er Tackles bricht, hat er super Balance und kann sich recovern um den Lauf zu Ende zu bringen.
Power/Physis
Ich würde mir wünschen, dass Burks noch etwas wütender läuft. Für meinen Geschmack geht er sehr aufrecht in den Kontakt und könnte aus seinem Frame noch etwas mehr herausholen.
Blocking
Burks hat gezeigt, dass er sowohl die richtige Einstellung als auch Kraft hat, gute Blocks zu setzen. Leider scheitert es manchmal am Effort, der Reaktionsgeschwindigkeit oder der Vision, den Block korrekt zu setzen. Hier ist noch Potential für mehr vorhanden.
Fazit
Ich habe des öfteren den Vergleich zu Deebo Samuel gelesen (das scheint richtig in Mode zu kommen). Allerdings sehe ich das nicht wirklich. Samuel ist der klar bessere Runner, bringt mehr Power aufs Feld und kreiert in Sachen YAC wesentlich mehr selbst. Burks hingegen ist der wesentlich bessere Receiver, gerade in Contested Situationen.
Ich sehe Burks als Z-Receiver, der auch häufig als “Gadget” Spieler aus dem Backfield agieren kann und sollte.
Ob er mit seinem Speed in der NFL auch so gewinnen kann wie im College ist noch ein kleines Fragezeichen für mich. An seinem Gesamtpaket als Receiver muss er auf jeden Fall noch etwas tun (vor allem in Sachen Release und Route Running).
Wer auch immer ihn draftet, sollte einen Plan haben, da Burks (zumindest zu Beginn) auf Hilfe vom Scheme angewiesen ist.
Beste Eigenschaft: Catch Radius
Schlechteste Eigenschaft: Route Running