- Scoutradar
- Draftklasse 2022
- Drake London
Drake London
WR, USCX-Receiver
Der X-Receiver wird umgangssprachlich auch als Nummer 1 Receiver bezeichnet. Er steht vor dem Snap ganz außen an der Line of Scrimmage. Meist auf der Seite der Spielfeldes, wo nicht der Tight End steht. Er ist der beste Receiver im Team, ist groß, stark und schnell. Er zieht mitunter Double Coverage auf sich, muss also physisch dominant sein, um die Duelle gegen die Verteidiger zu gewinnen. Er sollte einen sehr guten Release sowie eine präzise Fußarbeit haben, um sich Separation zu verschaffen. Auf der anderen Seite muss er aber auch Contested Catches fangen können. Aktuelles Beispiel: DeAndre Hopkins, ARI
Z-Receiver
Der Z-Receiver steht vor dem Snap auf der Seite, wo auch der Tigh End steht. Allerdings steht er nicht an der Line of Scrimmage, damit der Tight End ein eligable Receiver ist. Er muss physisch nicht so überlegen wie der X-Receiver sein, sollte aber dennoch ein breites Skillset mitbringen. Er wird unter anderem als Blocker eingesetzt, aber auch als versatiler Route Runner über das gesamte Feld. Er sollte also durchaus explosiv und agil sein, um sich Separation zu verschaffen. Dafür wird er nicht so oft mit Press- oder Double Coverage zu tun bekommen. Aktuelles Beispiel: Calvin Ridley, ATLPossession Receiver
Possession Receiver sind die Safety Blankets für den Quarterback. Auf ihn ist immer verlass, wenn es darum geht ein neues First Down zu erzielen. Von diesem Spielertyp sieht man wenige Drops, aber auch weniger Highlight Plays, wie zum Beispiel lange Runs nach dem Catch. Je nach Offense und Quarterback, können das sowohl Outside, als auch Slot Receiver oder sogar Tight Ends sein. Hier geht es also eher um Fähigkeiten als um die Feldposition. Aktuelles Beispiel: Michael Thomas, NOSDer aus der Nähe von LA stammende Drake London verbrachte sein bisheriges Leben in Kalifornien. Er spielte schon an seiner Highschool sowohl Football als auch Basketball und war ein 4-Star Recruit. Er entschied sich für die USC und spielte dort zunächst auch weiterhin in beiden Sportarten.
Er ging davon aus, hinter Michael Pittman Jr. und Amon-Ra St. Brown erst einmal ein Ergänzungsspieler zu sein, spielte aber schon in seiner Freshman Saison eine gute Rolle im Team.
In der durch die Corona Pandemie verkürzten Saison 2020 war London dann immerhin schon Receiving Leader seines Teams, entschied sich aber dafür, das Basketballteam zu verlassen und seinen Fokus komplett auf Football zu legen. Wie sich herausstellte war das eine gute Entscheidung. Er war auf gutem Wege der beste Receiver im Land zu werden, brach sich aber im achten Spiel gegen Arizona den Fuß und verpasste den Rest der Saison. Trotzdem stellte er am Ende der Saison die meisten Receptions und Receiving Yards in der Pac-12. Er wurde zum first-team All-Pac 12 Receiver gewählt und ist der jüngste Spieler seiner Positionsgruppe im Draft.
Den Combine und Pro Day musste er verletzungsbedingt überspringen und hielt ein separates Event für die Scouts.
Draftklasse 2022
Runde 1 - Pick 8
College Stats
Analyse
Seine Stärken
- Release
- Short Routes Separation
- Catch Radius
- Effort
- Blocking
- Versatility
Seine Schwächen
- Speed
- Route Tree
- Route Running
- Drops
- Yards after Catch
Einschätzung von Jakob
Bei Schema FF wirst du mit Podcasts rund um die NFL auf dem Laufenden gehalten. zur S2F WebsiteRelease
London kommt gut von der Line weg. Zu Beginn der Saison war er z.T. sogar zu früh unterwegs, hat dafür aber (im gesichteten Tape) keine Flagge bekommen. Im späteren Saisonverlauf ist das immer weniger aufgefallen.
Gegen Man Coverage kann er sich besonders auf kurzen Routes mit seinem Footwork Separation erarbeiten. Er hat auch schon Double Moves gezeigt, hat aber Speed als klare Schwäche. Er wird NFL Defender nicht wirklichen Stacken können und wenn er es am Release schafft, wird er auf tiefen Routes wieder eingeholt. Für meinen Geschmack hatte er es auch wenig mit physischer Press Coverage zu tun. In seltenen Fällen hat er Handmoves am Release zeigen müssen, wirklich ausgefeilt wirkten die aber noch nicht.
Gegen Off Coverage zeigt er verschiedene Moves: Power Skip und Foot Fire haben für Varianz gesorgt.
Route Running
Die Rolle von London in der USC Offense hat sich 2021 drastisch verändert. 2019 und 2020 spielte er noch über 90% im Slot, 2021 nur noch 10% (wurde quasi ausschließlich als X-Receiver genutzt).
Besonders auf Hitch/Comeback Routes und Out Routes konnte London durch Route Running gewinnen. Hier zeigte er sich nicht sonderlich kreativ bzw. divers, aber durchaus effektiv (sein go-to Move ist ein Bam Step).
Er sich am Break sehr gut mit den Händen Platz machen und führt sehr explosive cuts aus.
Auf tiefen Routes legt er sich die Defender gerne mit Pressure Steps zurecht und attackiert den Blind Spot seines Gegenspielers.
Insgesamt fehlt mir in dem Bereich noch etwas Diversität und Finesse – das sollte aber mit gutem Coaching erlernbar sein.
Receiving
An sich hat London gute Hände, zeigt aber zu viele Konzentrations-Drops. Da das Tape ansonsten echt viel Spaß macht, tun diese Szenen immer wieder weh.
Man sieht aber auch immer wieder richtig tolle Catches von ihm. Tolle Konzentration, in vollem Lauf oder knapp über der Grasnarbe – theoretisch kann London jeden Ball fangen.
Er arbeitet super zum QB bzw. in freie Räume, wenn sein Ballverteiler Hilfe braucht. London hat super Sideline Awareness gezeigt, auch wenn einige Catches in der NFL nicht gezählt hätten.
Leider sieht man auch ab und zu mal Bodycatches von ihm.
Contested Catches
Bei den Contested Catches bin ich mit mir etwas im Zwiespalt: es gibt so viele tolle Szenen, wo London am Catchpoint gewinnt. Er kann super den Ball tracken, adjusten und dann attackieren (hatte hier zu Saisonbeginn ein paar Timing Probleme). Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass er mit der Physis in der NFL Probleme bekommen könnte. Zu selten habe ich ihn durch Physis am Catchpoint gewinnen sehen. Ganz im Gegenteil – er hat es z.T. quasi ganz ohne Kontakt ausreichend Separation zu bekommen. Oder er hat seine extrem langen Arme genutzt, um die Defender zu schlagen.
Diese haben ihn in einigen Situationen wirklich gerettet, da das Play sonst nicht convertet worden wäre (super horizontaler und vertikaler Catch Radius).
Zu Beginn der Saison hat er noch nicht ausreichend zum Ball gearbeitet (noch eines der Dinge, in denen sich London im Saisonverlauf verbessert hat).
Yards after Catch
Für seine Größe bringt London gute Elusiveness und Agilität aufs Feld. Er ist sehr stark darin, den ersten Verteidiger nach dem Catch abzuschütteln und ist generell eher schwer zu Boden zu bringen (gute Balance). Er hat eine Super Transition wird aber nicht durch viele lange Runs im freien Feld auffallen. Dafür ist er immer mit dem nötigen Effort dabei und kämpft um die Yards, die er holen kann (teilweise sehr spektakulär).
London schützt den Ball vor drohendem Kontakt sehr gut.
Power/Physis
London läuft mit gutem Pad Level und kann die etwas leichteren Defender auch im direkten Duell schlagen. Leider reicht seine Power aber nicht aus, um auch mal mehrere Gegner nach vorne zu schieben. Er hat einen guten Stiff Arm und fällt in der Regel immer nach Vorne.
Einmal ist mir London mit einer undisziplinierten Strafe aufgefallen.
Blocking
Auch beim blocken zeigt London guten Effort. Er setzt einen sehr guten Punch und kann Blocks auch im 2nd Level identifizieren. Manchmal, gibt er mögliche Blocks zu früh auf bzw. schätzt die Situation vielleicht auch falsch ein. Das er die Kraft hat, einen Block auch lange zu halten, hat er eigentlich gezeigt.
Fazit
London hat schon zu Beginn aber auch während der 2021er Saison einiges an Fortschritt gezeigt. Ich bin mir unsicher, ob er wirklich ein dominanter X-Receiver in der NFL werden kann, aber selbst als Nummer zwei wäre er eine Hilfe für jede Offense. Er könnte sowohl Outside als auch im Slot spielen und als Possession Receiver ein Zentrales Element einer Offense werden (ähnlich wie Tee Higgins bei den Bengals).
Beste Eigenschaft: Short Routes Separation
Schlechteste Eigenschaft: Route Running