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Alec Pierce
WR, CincinnatiPossession Receiver
Possession Receiver sind die Safety Blankets für den Quarterback. Auf ihn ist immer verlass, wenn es darum geht ein neues First Down zu erzielen. Von diesem Spielertyp sieht man wenige Drops, aber auch weniger Highlight Plays, wie zum Beispiel lange Runs nach dem Catch. Je nach Offense und Quarterback, können das sowohl Outside, als auch Slot Receiver oder sogar Tight Ends sein. Hier geht es also eher um Fähigkeiten als um die Feldposition. Aktuelles Beispiel: Michael Thomas, NOSDeep Threat
Deep Threats sind vor allem in der Tiefe des Feldes gefährlich. Sie sind sehr schnelle Spieler, die am Verteidiger auch einfach mal vorbei laufen können. Die Spieler sehen zwar mitunter weniger Targets im Spiel, dafür sind gefangene Bälle häufig Big Plays, die nicht selten im langen Touchdown enden. Aktuelles Beispiel: Tyreek Hill, KCCDer in Illinois aufgewachsene Alec Pierce war schon zu High School Zeiten ein wahres Sport-Ass. Er war Sprinter und spielte Volleyball, Basketball und Football. Als Senior wurde er zum MVP seiner Division gewählt, was insgesamt 16 College Angebote zur Folge hatte. Als 3-Star Recruit entschied er sich für die Cincinnati Bearcats, die im selben Jahr zum ersten Mal von Desmond Ridder aufs Feld geführt wurden.
In seiner Freshman Season bekam er fast nur Spielzeit über die Special Teams und trainierte zeitweilig auch als Linebacker.
In seinem zweiten Jahr wurde er das erste Mal Receiving Leader des Teams, eher er in seiner Junior Season vier Spiele aufgrund einer Knieverletzung verpasste.
2021 folgte dann seine beste Saison, die er mit den viertmeisten Receiving Yards und den zweitmeisten Yards per Reception in der AAC beendete. Es folgte die Wahl ins second team All-AAC.
Draftklasse 2022
Runde 2 - Pick 21
College Stats
Analyse
Seine Stärken
- Speed/Size Combination
- Release
- Receiving
Seine Schwächen
- College Production
- One Trick Pony
- Route Tree
- Route Running
- Yards after Catch
- Phyis
Einschätzung von Jakob
Bei Schema FF wirst du mit Podcasts rund um die NFL auf dem Laufenden gehalten. zur S2F WebsiteRelease
Pierce ist ein explosiver Spieler mit schnellen Füßen und toller Stop Ability. Er kann sowohl Outside als auch im Slot spielen und gewinnt vor allem durch seine Geschwindigkeit. Sein go-to Move ist ein Single Move, woraufhin er den Defender stackt. Abseits davon fehlt es an Varianz, aber immerhin ist der Handeinsatz da.
Leider beginnt er an der LOS des öfteren mal mit einem False Step.
Route Running
Der Route Tree von Pierce war sehr eindimensional. Man hat seine Schnelligkeit gut ausgenutzt und ihn viele tiefe Routes laufen lassen. Ab und zu kam mal eine Crossing oder Out Route dazu, auf der auch seine Break Fähigkeiten andeuten konnte. Er kann seine Hüften durchaus sehr tief senken und kommt aus 90° Breaks auch gut raus, aber wenn es um Hitch Routes geht, hat er schon etwas mehr Probleme.
Durch seinen limitierten Route Tree konnte er selten zeigen, dass er sich durch Route Running Separation erarbeiten kann. Wenn, dann ist es eher durch seinen Handeinsatz am Break, aber ansonsten wirkt er teilweise planlos.
Auf tiefen Routes nutzt er seine Hände auch am Stem.
Receiving
Alec Pierce hat echt gute Hände. Seine Fangtechnik ist eigentlich makellos, er versucht den Ball zu highpointen und fängt eigentlich jeden Ball, der in seine Richtung fliegt. Er hat einen guten Catch Radius und beweist immer wieder tolles Ball tracking, was besonders bei den zahlreichen unterworfenen Bällen sichtbar war.
Contested Catches
Pierce ist kein Spieler, der durch Physis am Catchpoint gewinnt. Seine Stärken sind eher Ball Tracking und leichte Adjustments, die im Zusammenspiel mit seinem Größenvorteil oft ausgereicht haben. Besonders gegen kleinere Corner hat sich das gezeigt. Den Ball aber wirklich zu attackieren, vor allem gegen enge Deckung, fällt ihm schwer. Bekommt er am Catchpoint Kontakt, ist er gefühlt sehr leicht zu beeinflussen und fängt dein ein oder anderen Ball nicht bzw. kann sich zu spät zu diesem orientieren.
Ob das für die NFL reicht, wird sich zeigen – aber zumindest seinen Speed-Vorteil hat er schon gegen bessere Defenses unter Beweis gestellt.
Yards after Catch
Für seine Spielweise hat Pierce erstaunlich wenig Yards after Catch erlaufen (gerade mal 3.7 pro Reception). Das könnte sich in der NFL mit einem besseren Deep Passer als Ridder ändern.
Selbst kreierte Yards darf man aber nicht von ihm erwarten. Nur 4 missed Tackles forced in 2021 sprechen eine klare Sprache.
Power/Physis
Mir fehlt etwas die Physis im Spiel von Pierce. Sowohl am Catchpoint lässt er sich von Physis beeindrucken, als auch nach dem Catch geht er zu leicht zu Boden. Dazu kommen immer mal wieder Balance Probleme, die ihm Yards kosten.
Ab und zu zeigt er mal einen guten Leg Drive, aber das ist eher selten.
Blocking
Fehlende Physis macht sich auch im Blocking bemerkbar. Er zeigt zwar Effort und vor allem adjustments zum Gegenspieler um den Block zu setzen, wirkt aber häufig einfach unterlegen. Bei einem Spieler mit seinen Maßen ist das etwas überraschend.
Fazit
Alec Pierce hat mich sehr an Christian Watson erinnert. Leider bringt er meiner Meinung nach nicht die Upside mit, die Watson hat. Pierce ist für mich ein Deep Threat, der mit Matt Ryan als QB, einem der besseren Deep Passer, deutlich mehr Big Plays zu ende bringen kann, als noch am College. Sein Release ist vermutlich gut genug, um auch in der NFL von Anfang an zu bestehen, allerdings hat er auch noch eine Menge an Arbeit vor sich, wenn er ein vielseitiger Receiver werden will.
Beste Eigenschaft: Speed/Size Combination
Schlechteste Eigenschaft: Route Running