Zach Wilson
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Zach Wilson

QB, BYU

Field General QB

Als Field General QBs benötigt man die besten Eigenschaften eines Game Managers und eines Gunslingers. Das heißt man macht kaum Fehler, kann aber das ganze Feld mit akkuraten Pässen bedienen. Aktuelles Beispiel: Patrick Mahomes, KCC

Pocket Passer

Der Pocket Passer ist vermutlich die klassische Variante eines Quarterbacks. Seine Stärken liegen im Lesen der Defense, einer schnellen Entscheidungsfindung (inklusiver Read Progression), akkuraten Mechanics und natürlich auch würfen - primär mid & low range. Aktuelles Beispiel: Mac Jones, NEP

Dual Threat

Den Dual Threat QB gibt es als Archetyp noch gar nicht so lange, auch wenn es immer mal vereinzelt Spieler gab, die das Profil erfüllt haben. Im Prinzip ist es die Weiterentwicklung des Improvisers, da damit sehr mobile und athletische Quarterbacks gemeint sind, die im Scheme der Offense einen mehr oder weniger großen Teil des Run Games ausmachen. Gemeint sind explizit keine Quarterbacks, die "nur" in der Lage sind, Spielzüge zu verlängern, sondern speziell designte Run-Plays laufen. Aktuelles Beispiel: Lamar Jackson, BAL

Zachary Wilson, geboren in Draper, Utah, war nun 3 Jahre Starting Quarterback der BYU Cougars. Zwei dieser Jahre würde ich eher als „solala“ einordnen, während sein drittes und letztes Jahr ihn wohl dahin gebracht hat, wo er jetzt steht: Top 3 Quarterback der diesjährigen College-Draftklasse. In seinem letzten Jahr für die Cougars konnte er dem Team einen 10-1 Record sichern, den Boca Raton Bowl gewinnen und sich selbst zum MVP des Finalspiels kühren. Seit einigen Wochen fährt der Zach Wilson Hypetrain nun durch die NFL Bubble. Anfang des Jahres gab es eine Top 2 auf der Position des Quarterbacks.. Mittlerweile gibt es zwischen FIelds und Wilson einen Zweikampf um Platz 2.

Draftklasse 2021

New York Jets Logo
1.3
1.5
1.1

College Stats

Teams mit Positions Need


Analyse

  • Seine Stärken

    • Genauigkeit
    • Mobilität
    • Improvement
    • Athletik
    • wenige Interceptions
    • Release
    • Antizipation

    Seine Schwächen

    • Fehlende Competition
    • Footwork
    • „One Hit Wonder 2020“
  • Einschätzung von Max

    Bei Schema FF wirst du mit Podcasts rund um die NFL auf dem Laufenden gehalten. zur S2F Website

    Genauigkeit

    Zach Wilsons Genauigkeit ist im Grunde genommen sehr solide. Gerade über Short und Medium Range bringt Wilson stets den Ball an den Mann. Leider schleichen sich immer wieder mal ein paar Ungenauigkeiten ein. Vor allem bei langen Pässen lässt die Genauigkeit manchmal zu wünschen übrig und die WR müssen dem Ball entgegen kommen oder der Ball kommt in den Rücken des Receivers. Teilweise struggelt Wilson auch bei Basic-Würfen, das hängt aber oft mit unsauberer Footwork zusammen. Außerdem hat er außerhalb der Nummern, also am Spielfeldrand, seine Probleme Backshoulder-Würfe anzubringen. (Beispiel vs Houston)

    Mechanics

    Oft merkt man, dass die Genauigkeit nicht passt, wenn was bei der Footwork nicht stimmt. Bei guter Footwork kann Wilson Präzise Darts über 30m an den Mann bringen. Wenn der Ablauf aber nicht optimal war schleichen sich immer wieder kleinere Fehler ein. Hier muss Wilson dringend dran arbeiten, um auch auf NFL Level abliefern zu können. Generell gefällt mir sein Verhalten hinter der Oline aber sehr. Gibt die Oline ihm die Zeit, dann nutzt Wilson sie aus und lässt sich nicht beunruhigen. Dann hat er auch die Zeit seine Füße richtig in Stellung zu bringen um seine Receiver optimal zu bedienen. (Beispiel vs Boise State)

    Athletik

    Wilson ist ein gut gebauter Quarterback, der zudem sehr agil sein kann. Er scheut sich nicht davor Hits einzustecken. Im Open Field profitiert er sehr von seiner Geschwindigkeit und lässt mit einfachen Haken Defender einfach stehen.

    Armstärke

    Grundsätzlich hat Zach Wilson einen sehr starken Arm. Sein Release ist ausgezeichnet und flexibel. Leider kann er diesen Arm nicht immer so sehr zur Geltung bringen, wie er ihm möglich wäre. Auch hier muss ich wieder den Punkt Footwork aufgreifen. Teilweise nimmt er sich durch schlechte Fußarbeit den Schwung oder die Kraft aus dem Wurf (Beispiel vs Coastal Carolina).

    Decision Making

    Mit Gefällt an Wilson, dass er nicht so sehr an seinem First Read hängen bleibt. Teilweise nimmt er mir aber dennoch zu schnell die Beine selbst in die Hand. Wilson zeigt bereits, dass er auch mal einen Ball einfach wegwirft, auch wenn ich mir das noch öfters wünschen würde. Auch wenn Wilson ein sehr kompetitiver und robuster Spieler ist, könnte er für mein Gefühl etwas häufiger ins aus laufen oder sliden. Für mich kommt es so rüber, als würde sich Wilson im Passspiel oft für die safe Variante entscheiden und viele Bälle nur werfen, wenn das Risiko sehr gering ist, dass der Verteidiger eingreifen kann. Seine insgesamt 3 Interceptions dieses Jahr sprechen dafür. Ab und zu versucht er sich an „Special Plays“ (No-Look Pässe, Spektakuläre Aktionen aus einem Sack heraus), die öfters mal schief gegangen sind, aber nicht bestraft wurden.

    Mobilität

    Der Dual-Threat Aspekt kommt auch bei Zach Wilson nicht zu kurz. Ob RPOs oder designte Laufspielzüge für den Quarterback, Wilson bringt alles mit, was man sich von einem Dual-Threat Quarterback wünscht. Auch den Passrush kann er aufgrund seiner Athletik und seiner Antizipationsgabe oft aussteigen lassen, um die Spieltzüge mit einem Scramble oder Roll-Out Pass zu verlängern.

    Improvement

    Bei Zach Wilson konnte man ganz klar eine Performance-Steigerung vom Jahr 2019 ins Jahr 2020 feststellen (Schaut euch das angehangene Video vs Washington an. Mehr muss man glaube ich nicht sagen). Fairerweise muss man an dieser Stelle auch berichten, dass Wilson mit BYU nicht unbedingt gegen die Top-Teams des College Footballs gespielt hat. in seinen ersten beiden Jahren sieht das Tape (sofern man denn welches findet) sehr unreif aus und unterscheidet sich zum 2020er Tape um Welten. Dabei gibt es sicherlich positive Aspekte, wie zum Beispiel das Entwicklungspotential des Spielers. Andererseits war die Saison Wilsons mehr oder weniger ein One Hit Wonder.

    Beste Eigenschaft: Improvement

    Schlechteste Eigenschaft: Footwork

    Zach Wilson geht als mein Quarterback Nummer 3 über die Ziellinie. Rückblickend hat mir auf dem Tape irgendwie das bestimmte etwas gefehlt. Man muss Wilson zugute halten, dass er bei BYU nicht die Topleute um sich herum hatte, wie die anderen Top QB-Prospects, allerdings gilt dies auch für die gegnerische Defense.

    Wilson soll ein guter Leader sein. Mir gibt es allerdings zu bedenken, dass Wilson nicht zum Captain der Cougars bestimmt wurde und nur Teil des erweiterten Mannschaftsrates war.

    Ich denke, dass für Wilson, wie für fast jeden Rookie-Quarterback, eine gute Oline unabdinglich ist. Ein Passing Scheme, dass auf kurze und mittellange Pässe ausgelegt ist sollte Wilson gut tun. Auch RPO, Playaction, designte QB-Runs und Trickplays sollten im Playbook seines neuen Teams nicht fehlen.

  • Einschätzung von Jakob

    Bei Schema FF wirst du mit Podcasts rund um die NFL auf dem Laufenden gehalten. zur S2F Website

    Stärken

    • Wilsons Arm ist der Hammer. Er hat Würfe wie kaum ein anderer im Repertoire und kann aus sämtlichen Positionen mit Pin-Point-Accuracy dienen. Es ist echt erstaunlich, wie viele Bälle in kleine Fenster auf die Nummern kommen. Ein Paradeplay von ihm sind Rollouts und daraus resultierende Pässe an die Seitenlinie.
    • Bei Rollouts behält er lange die Augen Downfield und rennt nicht sofort blind los.
    • Seine Antizipation ist bemerkenswert und fällt beim Tape schauen richtig auf. Habe ich so im College selten gesehen.
    • Die Gefahr, die von ihm als Runner ausgeht, ist nicht zu unterschätzen. Er bringt genug Mobilität mit um Spielzüge zu verlängern, kann aber auch aktiv ins Run Game per Draw eingebunden werden. Als Dual Threat sehe ich ihn aber nicht (ist aber vermutlich eine Definitionsfrage).
    • Seine Mechanics stimmen. Seine Füße sind immer in Bewegung und korrekt ausgerichtet. Die Würfe kommen aus der Hüfte und seine Wurfbewegung ist vielfältig – beim „Standard“ Wurf aber sauber.
    • Er hat den Arm um weit zu werfen, aber auch auf kurze Distanz Druck hinter den Ball zu bringen. Die engen Fenster habe ich ja schon angesprochen. Aber er kann dem Ball auch wunderbar Touch verleihen.
    • Wilson hat bereits sehr gute Plays under Center gezeigt. Auch eher eine Seltenheit am College.

    Schwächen

    • Wilson hat hinter einer Top-5 O-Line gespielt und nur bedingt gegen Pressure liefern müssen. Sein Potential in schwierigen Situationen hat man erkennen können, da er den Druck sowohl gut antizipieren und sich in der Pocket bewegen kann, als auch blitzenden Verteidigern mit schnellen Bewegungen ausweichen kann. Die Frage ist, wie konstant transportiert sich das in die NFL. Vor allem hinter einer unterdurchschnittlichen Line.
    • Er wird manchmal etwas zu arrogant in seiner Spielweise. No-Look Pässe und artistische Würfe gehen nicht immer gut. Außerdem hatte er viel Glück, dass es bei nur 3 Interceptions in 2020 geblieben ist.
    • Man sieht eigentlich in jedem Spiel Accuracy Wackler, die nicht so einfach erklärbar sind. Vielleicht überschätzt er seinen Arm manchmal, aber seine Mechanics wirken meistens eigentlich rund.
    • Manche seiner Pässe in enge Fenster hätten Potential um weniger gefährlich zu sein, indem er seine Receiver besser lenkt.
    • Er übersieht in seiner Progression gerne mal einen freien Receiver und entscheidet sich für eine gefährlichere Variante oder für einen unnötigen Scramble. Bei ihm ist es meistens gut ausgegangen, aber in der NFL kann das zum ein oder anderen Sack oder Turnover führen.
    • So gut seine Antizipation in bestimmten Konzepten ist – in manchen Situationen ist er zu langsam bzw. etwas zu spät dran.
    • Wilson hatte viele Half Field Reads. Abe er hat auch gezeigt, dass er das ganze Feld lesen kann.
    • Seine Play Fakes könnte Wilson mitunter besser verkaufen.

    Team Fits
    Die BYU Offense war eine sehr kreative und hat von RPOs und Rollouts gelebt. Das sind auch Stärken von Wilson und sollten demzufolge auch in der NFL eingesetzt werden. Als reiner Pocket Passer wäre er verschwendet.