Mac Jones
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Mac Jones

QB, Alabama

Pocket Passer

Der Pocket Passer ist vermutlich die klassische Variante eines Quarterbacks. Seine Stärken liegen im Lesen der Defense, einer schnellen Entscheidungsfindung (inklusiver Read Progression), akkuraten Mechanics und natürlich auch würfen - primär mid & low range. Aktuelles Beispiel: Mac Jones, NEP

Game Manager

Game Manager QBs haben selten herausragende total Stats wie Passing Yards oder Touchdowns. Allerdings verzeichnen sie auch wenig Tournover. Sie tun das, was von ihnen verlangt wird, ohne dabei DER X-Faktor im Spiel zu sein. Keiner ihrer Fähigkeiten ist wirklich schlecht, aber auch keine Elite. Das macht einen solchen QB (und damit den Erfolg des Teams) extrem Abhängig von anderen Faktoren - insbesondere der Defense, dem Run Game aber natürlich auch den individuellen Qualitäten der Receiver. Aktuelles Beispiel: Jimmy Garoppolo, SFO

Mac Jones gilt seit einigen Wochen als der fünfte, theoretische First Round Quarterback dieser Class, der sich durch seine starke letzte Saison in Tuscaloosa überhaupt erst ins Bewusstsein der NFL Scouting Gemeinde gespielt hat. Es gibt aber auch jede Menge Zweifler, die der Meinung sind, Jones wäre nur ein System Quarterback der ausschließlich durch den Reichtum an Waffen um ihn herum gut aussehen würde und eigentlich gar keinen Hype Richtung NFL verdient hätte. Die Wahrheit liegt wie meistens irgendwo in der Mitte.

Draftklasse 2021

New England Patriots Logo
2.2
2
2.2
2.3

College Stats

Teams mit Positions Need


Analyse

  • Seine Stärken

    • Tolle Accuracy
    • Release
    • Mechanics
    • Footwork
    • Progression
    • Touch

    Seine Schwächen

    • Mobilität
    • wenig Antizipation nötig gewesen
    • Armstrength
    • wenig Erfahrung gegen konstanten Druck
  • Einschätzung von Per

    Bei der Gang Green Germany findest du Infos und Einschätzungen zu den New York Jets sowie ein großes Netzwerk an Jets Fans. zur Website der GGG

    Accuracy

    Sehr genauer Werfer, gerade bei kurzen und intermediate Throws. Besonders gut darin, Receiver in vollem Lauf perfekt zu treffen, so dass sie nicht abstoppen oder zum Ball adjustieren müssen. Seine jahrelange Erfahrung im System bei Alabama wird hier dafür sorgen, dass er ohne viel nachdenken zu müssen, den Ball immer schnell an den richtigen Spot bringt. Trotzdem seine beste Eigenschaft, seine Accuracy, ist ein nicht zu unterschätzender Grund, für die überwältigende Offense der Crimson Tide und für die vielen RAC-Yards, die DeVonta Smith und Najee Harris sammeln konnten. Seine 84.2 % adjusted completion Percentage war gut für den ersten Platz im PFF College Ranking und damit noch vor Joe Burrow im letzten Jahr. Zur Geschichte gehört aber auch, dass er überhaupt nur 44 Würfe in enge Fenster werfen musste über die ganze Saison.

     

    Antizipation

    Durchaus im Stande, den Wurf abzufeuern, bevor der Receiver den Kopf überhaupt dreht. Wurde aber bei den weit offenen Passempfängern selten regelmäßig gefordert, den Ball mit viel Antizipation zu werfen. Positiv stechen hier aber diverse Comeback Routes heraus, bei denen er dann Ball mit Antizipation rechtzeitig anbrachte.

    Mechanics

    Wirkt nicht sehr dynamisch in seinen Dropbacks, verfügt aber über einen guten, schnellen Release, der keine unnötigen Hitches oder andere Energie verschwendende Bewegungen beinhaltet. Footwork ist ebenfalls solide, seine Dropbacks sind zwar langsam aber kontrolliert, wirft in der Regel sofort, sobald er die Spitze des Dropbacks erreicht. Generiert so seine starke Accuracy durch gute Fundamentals und produziert dabei auch mehr Power, als man ihm zutraut. Selten under Center, hat er aber auch schon gemacht, eine Transition wie damals bei Jared Goff ist mit gutem Coaching möglich. Auch bei Rollouts fairly accurate, sinkt hier aber gelegentlich die Wurfschulter ab, wodurch Power verloren geht. Insgesamt ein gut trainierter Quarterback ohne wilde mechanische Probleme.

    Pocket Verhalten

    Hat mit 2.51 Sekunden im Durchschnitt mit die meiste Zeit zu werfen aller QB’s im College Football und das trotz der vielen designten Screens, die sofort rausgehen. Seine Oline war meistens so überlegen, dass Jones hier nur selten überhaupt klassisches Pocket Verhalten zeigen musste. Was er aber regelmäßig gezeigt hat, ist das in die Pocket treten, um schnellen Edge Rushern auszuweichen und damit auf einfache Weise das Play zu verlängern.

    Mobilität

    Jones ist eine Statue in der Pocket. Er verfügt über keine nennenswerte Athletik, dennoch zeigte er gegen Ohio State im Championship Game den einen oder anderen guten Scramble. Funktional ist wohl die beste Beschreibung dafür, dennoch wird er NFL Verteidigern und ihrer starken Athletik nicht weglaufen oder groß ausweichen können. Wird ein klassischer Pocket Passer in der NFL ohne eigene Run Fahigkeiten.

    Progressions

    Absolut in Sync mit seiner Offense. Innerhalb kürzester Zeit von einem Read zum anderen, auch wenn hier natürlich zu sagen ist, dass er selten mal weiter als Read zwei musste, da der meist schon offen war. Hat 591 Yards seiner Statistiken nur durch Screens erhalten, was für eine Rolle als reiner Ballverteiler in einer Quick Read Offense spricht, die klar definiert ist. Dennoch ist es positiv, dass er nicht an einem Read hängen bleibt. Ist im Stande schnell weiter zu gehen, wenn jemand nicht offen ist. Mit entsprechender Erfahrung in einem System, sollte diese Fähigkeit übertragbar sein.

    Arm Strenght

    Fällt nicht durch Power Würfe auf. Generiert durchaus Distanz, wenn er will, aber wird niemals den Ball vom Backfoot 60 Yards das Feld herunterbekommen, wie ein Josh Allen. Sein average depth of Target betrug nur 8.8 Yards was auch dafür spricht, dass Alabama seine Fähigkeiten einzuschätzen wusste und deswegen auf eine Kurzpass Offense setzte. Weniger Power als sein Vorgänger Tua Tagovailoa ist sichtbar im Vergleich. Kurioserweise führt er die NCAA trotzdem mit 1355 Deep Yards an, was für seine Accuracy und die Offenheit der Passempfänger spricht. Gerade zwischen den Nummern mit toller accuracy auch über 20 Yards das Feld herunter, allerdings ausschließlich durch Touch Würfe. Außerhalb der Hashes fairly underwhelming.

    Under Pressure

    Hier gibt es sehr wenig Beweismaterial. Wie schon erwähnt war er kaum mal wirklich unter Druck und die Natur des Kurzpassspiels minimiert hier auch möglich Drucksituationen. Auch hier muss man ihm aber zugutehalten, dass er den Ball nicht wild wegwirft oder Turnover produziert, wenn er mal in der Situation ist. Nur 2,5 % Turnover Worthy Plays under Pressure unterstreichen das. Ab und an sieht man ihn sogar mit seinen Augen einen Safety halten, um woanders einen Spieler frei zu bekommen. Seine Entwicklung ist also noch keinesfalls abgeschlossen.

    Red Flags

    Hier ist natürlich von A-Z die Offense zu nennen, aus der kommt. Das Team um ihn war das ganze Jahr seinen Gegnern so haushoch überlegen, dass er oftmals non-competitive Football spielen musste und hauptsächlich damit betraut war, es nicht zu ruinieren. Und das hat er auch nicht getan. Ob er in der NFL aber jemals mehr, als ein Game Manager sein kann, ist absolut fraglich. Zudem hat er bis in sein 4. Jahr gebraucht, um den Starter Posten zu erringen.

    Beste Eigenschaft: Accuracy
    Schlechteste Eigenschaft: Playmaking Ability

    Fazit

    Mac Jones ist für mich ein schwer zu greifender Spieler. Einerseits glaube ich, dass seine starken Game Manager Fähigkeiten auch in der NFL zu Erfolg führen werden, anderseits ist die Frage, wie gut das Team um ihn sein muss, um damit tatsächlich dauerhaft gewinnen zu können. Und als Erweiterung, braucht man überhaupt einen der 5 Game Changing Quarterbacks der Welt um auf Jahre erfolgreich zu sein? Wenn man bereits ein gutes Umfeld hat und mit einem besseren Game Manger auf Sicht zufrieden ist, der auch 4-5 Jahre lang günstig sein wird, dann ist Mac Jones nicht die schlechteste Wahl. Die Frage, was das einem NFL Team im Draft wert ist, ist quasi in Erweiterung die Frage, wie gut der eigene QB sein muss. Ich glaube als potenzieller langfristiger Starter, ist Mac Jones einen späten First Round Pick wert. Andererseits ist auch klar, dass Mac Jones wohl nie ein großer Playmaker sein wird. Er ist ein guter Fit für einige Contender Teams, die einen günstigen Starter brauchen. Einen Top 10 Pick ist er meiner Meinung nach aber nicht Wert.

  • Einschätzung von Jakob

    Stärken

    • sehr akkurat. Vor allem Kurzpassspiel und Screens sind herausragend. Aber auch sein Deepball ist sehenswert. Kann das komplette Feld bedienen.
    • ist sehr bedacht, seine Füße und Hüfte korrekt auszurichten
    • kann Touch in seine Würfe legen
    • wirft die Bälle in freie Räume und ermöglicht einiges an Yards after Catch. Gefährdet seine Receiver nicht mit Würfen in Traffic
    • kann den Pressure im Sichtfeld gut wahrnehmen und reagiert schnell auf den Pocket-Collapse
    • gute Pump Fakes
    • sehr guter Release
    • schnelle Reads und Entscheidungen, wenn er eine saubere Pocket hat
    • könnte vermutlich an Tag 1 starten

    Schwächen

    • hatte bei Alabama eine „einfache“ Umstände: viele leichte Reads, wenig enge Fenster, wenig Pressure, gute Waffen
    • hat sehr viel über die Mitte des Feldes gespielt
    • seine Accuracy heißt nicht, dass der Ball immer da hin kommt, wo er optimaler Weise hingehört. Er vertraut seinen Receivern und die müssen teilweise auch was leisten, um den Ball zu fangen. Jones gibt ihnen aber eine Chance dazu.
    • Accuracy nimmt rapide ab, wenn er keine feste Struktur mehr hat
    • Mechaniks manchmal schlampig; geht nicht immer mit dem Körper in den Wurf. Dadurch verlässt er sich auf seinen Arm, der dafür aber nicht ausreichend ist. Viele Bälle sind dann unterworfen und seine gesamte Accuracy leidet
    • außerhalb der Struktur kreiert er nichts selbst; er kann Plays nicht wirklich verlängern oder gar scramblen
    • Wenn er zu lange am 1. Read hängen bleibt, fehlt ihm das Gefühl für Pressure
    • unter Druck wirkt er sehr hektisch und trifft nicht immer die richtigen Entscheidungen
    • nimmt ein paar unnötige Hits zu viel

    Teamfits
    Ich verstehe, wo der Hype um die 49ers herkommt. Jones kann genau das liefern, was die Shannahan Offense braucht. Aber halt auch nicht mehr. Und da stellt sich mir die Frage, wo genau der Vorteil gegenüber Jimmy G liegt. Klar, Jones kostet weniger Geld, aber man muss auch erst mal einen Abnehmer für ihn finden. Vielleicht hat Jones einen besseren Deepball als Garoppolo, aber alleine dafür den teuren Uptrade bezahlen? Würde mich doch etwas überraschen. Jones ist für mich kein 1st Round und schon gar kein Top-10 Pick.


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