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Dyami Brown
WR, North CarolinaZ-Receiver
Der Z-Receiver steht vor dem Snap auf der Seite, wo auch der Tigh End steht. Allerdings steht er nicht an der Line of Scrimmage, damit der Tight End ein eligable Receiver ist. Er muss physisch nicht so überlegen wie der X-Receiver sein, sollte aber dennoch ein breites Skillset mitbringen. Er wird unter anderem als Blocker eingesetzt, aber auch als versatiler Route Runner über das gesamte Feld. Er sollte also durchaus explosiv und agil sein, um sich Separation zu verschaffen. Dafür wird er nicht so oft mit Press- oder Double Coverage zu tun bekommen. Aktuelles Beispiel: Calvin Ridley, ATLDyami Brown kam als 4-Star Recruit und bester Receiver in North Carolina zu den Tar Heels. Dabei wählte er North Carolina über u.a. Alabama, Ohio State und Michigan. Nach einem unauffälligen Freshman Year stellte er in seinem 2. Jahr den Schulrekord für Receiving TDs ein (12). Mit seiner Junior Season gelangen ihm außerdem back to back über 1.000 Receiving Yards, wobei er 2020 die ACC in dieser Kategorie anführte und auch die zweit meisten Receiving TDs lieferte. Und das trotz der lauflastigen Offense rund um Javonte Williams. Dennoch hatte Brown laut PFF 2020 auch die meisten Deep-Receiving-Yards im gesamten College Football, was in seinen beiden letzten Jahren in 20 Yards per Reception resultierte.
2020 spielte er gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Khafre, der ebenfalls Receiver ist und setzte den Orange Bowl gegen Texas A&M aus, um sich bereits auf den Draft vorzubereiten.
Draftklasse 2021
Runde 3 - Pick 19
College Stats
Analyse
Seine Stärken
- In eigentlich allen Kategorien hat Brown schon gute Ansätze gezeigt. Ist insgesamt aber zu inkonstant.
- Blocking
Seine Schwächen
- Konstanz
- Contested Catches
- Separation
- Hands
- Route Tree
Einschätzung von Jakob
Bei Schema FF wirst du mit Podcasts rund um die NFL auf dem Laufenden gehalten. zur S2F WebsiteRelease
Dyami Brown spielte so gut wie immer als left outside Receiver. Das heißt, er hatte es durchaus auch mit Press Coverage zu tun, auch wenn nicht in dem Maße, wie man es vielleicht erwarten würde. Generell, und das bezieht sich auf sein gesamtes Spiel, gibt es zwei Versionen von Brown. Einmal den durchaus explosiven und engagierten und einmal den etwas weniger explosiven und engagierten Dyami. Das sieht man auch direkt im Release. In Plays, wo er Anspielstation sein könnte, kommt er gut von der Line weg – in anderen Plays trabt er dann aber langsam in seine Route.Er ist durchaus in der Lage, an der Line mit seinen Füßen Leverage zu erzeugen oder seine Hände einzusetzen. Es gibt aber auch Plays, wo er gegen Press Coverage völlig von der Rolle ist.
Er ist ganz viel separierte Deep-Routes gelaufen, in die er mit einem Speed Release gestartet ist. Hier hat er vor allem zum Ende der Saison immer wieder gezeigt, wie gefährlich er sein kann, in dem er die Defender relativ easy stacken kann. Allerdings gibt es für jedes dieser Plays gefühlt auch mindestens ein Beispiel, wo es nicht so funktioniert.
Auf Grund seiner Gefahr in der Tiefe des Feldes hat Brown auch viel gegen tiefe Defender gespielt. Und auch hier hatte er mitunter Probleme, diese zu schlagen.
Route Running
Dyamis Rolle war 2020 relativ eindeutig – er war der Mann für die Tiefe des Feldes. Zwar ist er auch Comeback und Crossing Routes gelaufen, dies aber nur zu einem geringen Anteil. Der Hauptbestandteil waren Go-, Post- und Corner-Routes. Sein Speed dafür sah für mich auf Tape teilweise noch langsamer aus, als es seine 40 Zeit vom Pro Day vermuten lässt (4.46s).Auch bei Short Routes ist es für ihn nicht immer einfach, Separation zu generieren.
Gute Anlagen zeigte Brown im Route Running aber. Er kann den Defender gut attackieren und seine Hände nutzen, um Separation und/oder Leverage zu bekommen. Auch ausgefallenere Techniken und Double Moves hat man von ihm schon gesehen. Seine 90° Breaks sehen aber noch unpolisht aus – da muss er noch dran arbeiten (auch wenn hier schon ab und zu besseres zu sehen ist).
Receiving
Die Fangtechnik von Brown gefällt mir im großen und ganzen. Er versucht, den Ball immer zu attackieren, auch wenn man hier und da mal einen Bodycatch oder eine Unsicherheit sieht. Was mir aber richtig Sorgen macht, sind seine Drops bzw. die nicht gefangenen Bälle durch direkten Kontakt. Kommt der Kontakt erst nach dem Catch, gibt es jedoch auch einige Gegenbeispiele.Auch scheint sein Catchradius etwas eingeschränkt. Horizontal kann er aber gut extenden und Bälle sichern. Auch seine Adjustements sind sehr gut. Bis auf wenige Ausnahmen hat er keine Probleme damit, den Ball zu tracken und sich dahingehend auch zu positionieren.
Lobend kann man aber noch erwähnen, dass Brown gut zum QB arbeitet und freie Zonen findet.
Contested Catches
Was sich aus den oben genannten Punkten schon ableitet: Brown ist kein wirklicher Contested Catch Receiver. Hier und da blitzt mal sein Potential durch, aber viel zu oft kann er die 50/50 Bälle einfach nicht für sich entscheiden. Viel zu oft. Er attackiert den Ball nicht entschlossen genug, auch wenn er durchaus Physisch am Catchpoint sein kann.Seine Sideline Awareness hat fürs College gereicht, aber auch hier war es teilweise schon sehr eng.
Yards after Catch
Auch nach dem Catch ist Brown nicht die größte Gefahr, bringt aber durchaus einige gute Dinge mit. Seine Transition nach dem Catch ist zum Beispiel sehr gut. Er kann quasi in den zweiten Gang schalten und Defendern so die Winkel nehmen. Sein Effort ist auch gut, auch wenn er einfach oft sehr früh zu Boden gebracht wird oder teilweise auch etwas unentschlossen wirkt.Er ist nicht agil genug, um viele Tackles zu brechen. Seine Stärke liegt darin, die Bälle hinter den Defendern zu fangen und daraus Big Plays und TDs zu machen.
Power/Physis
Es gibt durchaus gute Plays von Brown, in denen er gegen 1 oder 2 Defender noch ein paar Yards herausholen kann. Allerdings war sein Gewicht beim Pro Day niedriger als gedacht und gerade beim Blocken merkt man das. Brown ist niemand, der unbedingt das Pad nach unten nimmt und mit Physis in den Defender geht. Viel zu häufig wählte er die Variante Out of Bounds zu gehen (was keine Kritik sein soll) oder wurde von hinten zu fall gebracht.Blocking
Auch im Blocking gibt es von Brown zwei Gesichter. Hier sind es der lustlose Schwächling und der engagierte Teamplayer. Vor allem glänzt er häufig im 2nd Level als Vorblocker für seinen Running Back. Er kann sehr gut die Blocks identifizieren, hat aber noch technische und halt körperliche Probleme. Manchmal könnte eine halbe Sekunde mehr das Play noch entscheidender verlängern. Aber ich denke, hier kann man dran arbeiten und Brown ist hier weiter, als viele anderen.Team Fits
Wie man vielleicht schon herauslesen kann, bietet Dyami Brown für mich einiges an Upside, hat aber auch einen sehr niedrigen Floor. Eine Menge Potential aber Inkonstanz in fast allen Bereichen. Sein Ceiling ist für mich ein guter Z-Receiver, der die Nummer 2 eines Teams werden kann. Kein Day 1 Starter aber durchaus von Anfang an eine Gefahr, wenn er seine Stärke im Deep Passing Game in die NFL bringen kann. Für mich also ein Fit für alle Teams, die eine vertikale Waffe und/oder eine Nummer 2 brauchen.