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Davis Mills
QB, StanfordPocket Passer
Der Pocket Passer ist vermutlich die klassische Variante eines Quarterbacks. Seine Stärken liegen im Lesen der Defense, einer schnellen Entscheidungsfindung (inklusiver Read Progression), akkuraten Mechanics und natürlich auch würfen - primär mid & low range. Aktuelles Beispiel: Mac Jones, NEPHinter den First Round Prospects der diesjährigen Quarterback Klasse gibt es für viele Experten einen scharfen Dropoff. Dadurch, dass Kandidaten wie Desmond Ridder sich entschlossen haben zum College zurück zu kehren, klafft nach den 5 early Guys eine Lücke. Ein Name der vielen noch wenig sagt, aber sich für den Draft angemeldet hat und von einigen Experten als Mid Round Quarterback gesehen wird, ist Davis Mills. Als ich ihn zuerst gelesen habe, wusste ich tatsächlich auch nicht wer das eigentlich ist. Doch die letzte Zeit scheint er seinen Stock sogar steigen zu sehen und wird auf einer Höhe mit Kyle Trask genannt. Was hat es also auf sich mit dem Stanford Quarterback und für wen kann er wann eine Option werden?
Draftklasse 2021
Runde 3 - Pick 3
College Stats
Analyse
Seine Stärken
- Processing
- Genauigkeit
- Leader
- Pocket Verhalten
Seine Schwächen
- Wenig Playtime im College
- Keine Top-Level Eigenschaft
- Playmaking Ability
Einschätzung von Per
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Prototypische Fähigkeit eines Pocket Passers, wie Mills es ist, ist sie auch bei ihm stark ausgeprägt. Schon in der High School in Georgia extrem produktiv als Passer und daher 5 Star Recruit. Gerade in der Short Range zwischen den Nummern extrem Accurate, in der Pro Style Offense von Coach Shaw in Stanford war das Spiel auf diese Range ausgelegt und Mills tut hier seine beste Arbeit. Der Ball kommt sauber in den Lauf seiner Receiver und ermöglicht viele Yards after Catch. Seine adjusted Completion Percentage von 78,8 % ist gut für Top 10 im College und das trotz schwachem supporting Cast.
Mechanics
Sauber und kontrolliert. Schon früh in seiner Karriere als talentierter Werfer erkannt und durch diverse Quarterback Camps mit erfahrenen Coaches bearbeitet. Seine Wurfbewegung ist kurz und schnell, der Ball explodiert dabei nicht aus seiner Hand, erzeugt aber eine enge Spirale wie es sein soll, er hält den Ball allenfalls etwas sehr seitlich und könnte damit für Edge Rusher ein Ziel sein, die dadurch leichter Fumbles erzeugen könnten. Eine leichte Korrektur sollte aber möglich sein, um das zu fixen. Seine Fußarbeit ist bilderbuchmäßig, egal ob aus der Gun oder under Center erreicht er schnell und präzise die Spitze seines Dropbacks und wirft so gut wie nie vom Backfoot. Gerade seine Mechnics bei Rollouts und von under Center werden Coaches mit Pro-Style Offenses gefallen.
Antizipation
Versteht, wann er zwischen seinem Fastball und Changeup wechseln muss. Besonders gut darin, Touch Würfe in offene Spots zu bringen, wo sein Receiver sie erlaufen kann und wo ein Heater den Zweck nicht erfüllt hätte. Da er, wie bereits erwähnt, aus einer NFL ähnlichen Offense kommt, wurde er regelmäßig damit betraut, Würfe abzufeuern, ehe sein Receiver tatsächlich offen ist.
Pocket Verhalten
Manövriert problemlos durch die Pocket, wie bei den meisten klassichen Passern, zeigt er keine Angst, den Schritt in die Pocket zu machen, um Edge Rushern auszuweichen und das obwohl seine Offensive Line bei weitem nicht zu den besten gehörte. Hält die Augen zudem immer Downfield. Weiß auch, wann er die Pocket verlassen muss um ein Play zu verlängern, auch bei Rollouts im Stande den freien Rusher mit einfachen Steps aus dem Winkel zu nehmen. Wirkt sehr reif hinter der Line trotz nur wenigen College Starts.
Mobilität
Nothing to write home about. Er verfügt nicht über nennenswerte Geschwindigkeit oder Agilität, kann Plays aber schon verlängern und nimmt auch mal die 7 Yards durch einen Scramble, wenn das restliche Play zusammengebrochen ist. Vielleicht am ehesten mit einem Case Keenum oder Matt Ryan zu vergleichen, die ja auch laufen können, aber nicht danach suchen, das auch zu tun. Inwieweit das auch in der NFL noch passieren kann, hängt natürlich von seiner Grundathletik ab, die aber ohne Combine schwer zu beziffern sein wird.
Progressions
Seine klar beste Fähigkeit. Mills ist im Stande sehr schnell seine Reads durchzugehen und tut das auch in den Tapes, die ich gesehen habe. Von allen Quarterbacks im Draft sehe ich keinen, der so schnell im Stande war zu erkennen, dass ein Checkdown Wurf zu seinem Running Back angebracht ist. Hier wird ihm die jahrelange Erfahrung in der gleichen Offense zugutekommen, regelmäßig sind hier Snaps zu sehen, wo er blitzschnell von eins zu zwei zu drei quer über das Feld geht und dann den Ball schnell und accurate zu seinem Checkdown liefert, der dann noch Yards machen kann. Er sollte perfekt zu einer West Coast Offense passen, man kann sich schon jetzt vorstellen, dass er auch in der NFL im Stande sein sollte, langsame methodische Drives am Leben zu halten. Einer der schnellsten Prozessoren im Draft, nur Lawrence und Mac Jones sehe ich hier besser.
Arm Strenght
Verfügt durchaus über einen NFL Kaliber Arm, auch wenn er Touch Pässe über Verteidiger sichtlich bevorzugt und dabei auch seine besten Plays hat. Bringt aber auch hin und wieder tiefe Shots zur anderen Seite des Feldes über 40 Luftyards an. Auch Quick outs oder Corner Routes kann er mit Speed bringen. Seine Arm Strenght sinkt allerdings merklich, wenn er nicht on Platform wirft, ab und an schleichen sich Würfe ein, wo er die Füße nicht gesetzt hat und der Ball segelt dann im wahrsten Sinne des Wortes durch die Luft ohne allzu viel Zip. Play Calling kann hier entscheidend sein, ein Fort Vertical bei 3rd and 10 ohne extra Protection wird sicherlich nie zu seinen besten Plays gehören. Sein average depth of Target spricht mit nur 7.8 Yards auch eher für einen Game Manager.
Under Pressure
Wirkt insgesamt nicht davon beeindruckt, seine Interceptions haben in der Regel keinen Zusammenhang damit, sondern sind eher Pre-Determined Würfe, bei denen er einen underneath Zone Defender übersieht. Gegen Pressure laut PFF mit einem 60.7 Completion Wert, was weit über dem Durchschnitt im College liegt. Hält seine Augen auch im Scramble Mode down the field. Insgesamt nur mit Turnovern, in einem einzigen Spiel in der zugegeben kurzen 2020er Saison, ansonsten mit viel sauberem Tape.
Red Flags
Obwohl er als hochgehandelter Rekrut aus der High School kam, wurde er erst Ende 2019 Starter und spielte dann auch nur 5 Spiele in der Corona Saison 2020. Es bleibt also auch vieles Projektion, da die Sample Size einfach extrem gering ist. Wie macht er sich gegen High End Gegner? Nur die Washington Huskies waren ein geranktes Team in seinem Spielplan, deren Defense ist aber voll mit NFL Talent und hier schlug er sich gut. Die Tendenz manche Würfe bereits vor dem Snap für sich beschlossen zu haben, die gerade gegen UCLA zu unschönen Interceptions geführt hat, muss zudem bearbeitet werden. Er darf sich hier mit seinem Scan vor dem Snap nicht zu sichern sein und muss das bespielen, was er dann sieht.
Beste Eigenschaft: Processing
Schlechteste Eigenschaft: Playmaking Ability
Davis Mills ist ein Quarterback, wie ihn vor allem die älteren Coaches besonders interessant finden werden. Seine Statur ist die eines NFL Quarterbacks, sein Wurf ist Accurate und er verfügt wohl auch über die mentalen und zwischenmenschlichen Fähigkeiten, nachgewiesen durch seine Wahl zum Team Captain 2020 als noch relativ unbewiesener Starter und seine Ernennung zum Academic All-Conference. Auch sein Tape offenbart einen ruhig und sicher agierenden Spieler, in einem West Coast Kurzpass System, mit viel Play Action und under Center Sets, die ja auch bei unseren Jets Einzug halten werden. Die Kehrseite ist natürlich die extrem kurze Zeit, die er im College auf dem Feld verbracht hat. Mit gerade mal 491 Career Dropbacks ist er der unerfahrenste Quarterback der Klasse. Das man das bei Schauen des Tapes nicht merkt, spricht für ihn und im Endeffekt kann man auch nur bewerten, was man sieht. Und das zeigt einen interessanten Quarterback, der sich zumindest zu einem sehr guten Backup in der NFL entwickeln kann. Seine Entwicklung in einer Pro-Style Offense sollte ihm die Transition leichtmachen und er könnte daher für viele Coaches interessant werden. Was ihm fehlt ist eine herausstechende Top-Level Eigenschaft, die ihm zu einem 1st Round Pick machen könnte und so ist er für mich ein High-Floor/Mid-Level Ceiling Prospect, mit dem ein Team an Tag zwei des Drafts, einen echten Steal machen könnte. Das ist für mich auch seine Range, nach langem Anschauen seines Tapes wäre ich wirklich als Fan nicht unglücklich, wenn meine Franchise ihn in Runde 2 bis 3 auswählt und für die Zukunft aufbauen möchte. Hätte er mehr Zeit im College gehabt, um mehr von sich zu zeigen, könnte er durchaus in der Konversation in Runde eins sein.