Tutu Atwell
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Tutu Atwell

WR, Louisville

Slot-Receiver

Der Slot Receiver (auch Y-Receiver) stellt sich vor dem Snap zwischen Offensive Line und Outside Receiver auf (abseits der Line of Scrimmage). Die Position wird in der "modernen" NFL immer wichtiger und zeichnet sich vor alle durch Explosivität und Agilität aus. Die Spieler sind meistens etwas kleiner, können aber eine Menge einstecken, da sie meistens dort arbeiten, wo am meisten los ist: in der Mitte des Feldes. Die Spieler bekommen den Ball oft im freien Raum und sollten in der Lage sein, diesen zu nutzen und Yards after Catch zu erlaufen. Aktuelles Beispiel: Cooper Kupp, LAR

Deep Threat

Deep Threats sind vor allem in der Tiefe des Feldes gefährlich. Sie sind sehr schnelle Spieler, die am Verteidiger auch einfach mal vorbei laufen können. Die Spieler sehen zwar mitunter weniger Targets im Spiel, dafür sind gefangene Bälle häufig Big Plays, die nicht selten im langen Touchdown enden. Aktuelles Beispiel: Tyreek Hill, KCC

Chatarius „Tutu“ Atwell kam lediglich als 3-Star-Recruit zu den Louisville Cardinals, nachdem er sich in der High School als sehr explosiver Dual-Threat Quarterback einen Namen gemacht hatte – über 1.500 Rush und 4.000 Passing Yards sprechen hier eine deutliche Sprache. So wurde Atwell 2017 zum Miami-Dade County Player of the Year ernannt.

Draftklasse 2021

Los Angeles Rams Logo
4.5
5
3.9

College Stats

Teams mit Positions Need


Analyse

  • Seine Stärken

    • Speed, Speed und nochmal Speed (offizielle 40-Yard-Dash-Time 4,27 Sekunden)
    • Shiftiness
    • Big Play Ability
    • Footwork
    • Toughness und Einsatz

    Seine Schwächen

    • Contested Catches
    • Drops/Hands
    • Fähigkeiten after the Catch
    • Limitierter Route-Tree
    • Statur
  • Einschätzung von Felix

    Bei der Gang Green Germany findest du Infos und Einschätzungen zu den New York Jets sowie ein großes Netzwerk an Jets Fans. zur Website der GGG

    Release:

    Der Release von Atwell ist sehr schwierig zu bewerten, da er quasi nie einer Press-Coverage gegenüberstand. Aufgrund seiner Statur, als auch seinen Defiziten bei Contested Catches sowie beim Brechen von Tackles, dürften Press Coverages Atwell vor sehr große Probleme stellen.
    Im Gegensatz dazu besitzt Atwell allerdings eine unglaublich gute Fußarbeit. Diese, gepaart mit seinem unglaublich schnellen Antritt und seiner hohen Geschwindigkeit ermöglicht Atwell außerhalb von Press-Coverages allerdings einen sehr guten und smoothen Release, bei dem er Verteidiger immer wieder aussehen lässt, als stünden sie auf Schlittschuhen.

    Route Running:

    Auch das Route Running Atwells weist klare Stärken, aber auch eindeutige Schwächen auf. Beginnen wir mit den Schwächen. Atwell musste bisher nicht sonderlich viele Routen regelmäßig laufen, wodurch sein Route-Tree, wie bei vielen Prospects, noch stark limitiert ist. Etwas, das jedoch besorgniserregend ist, ist der Umstand, dass Atwell durch Köperkontakt sehr leicht aus seiner Route „geknocked“ wird. So bricht die Route Atwells ab, bevor sie sich richtig entwickeln konnte.
    Dem gegenüber steht die unglaublich gute Fußarbeit Atwells. Seine schnellen Fußbewegungen sorgen regelmäßig dafür, dass Atwell Separation kreieren kann und Verteidiger immer wieder ganz alt aussehen lässt. Daneben sind seine soften Cuts auch sehr smooth und flüssig, dies sollte ihm auch in der NFL ermöglichen im Route Running zu glänzen, solange es nicht zu intensiven Körperkontakt kommt. Ebenfalls könnten Box-Routen, welche einen sehr starken Cut benötigen, Atwell schwer fallen.

    Contested Catches und Catches in Traffic:

    In beiden Punkten kann ich mich kurzhalten. Was Contested Catches betrifft ist Atwell wohl einer der schlechtesten Prospects, die in diesem Jahr im Draft vermutlich ausgewählt werden. Seine eh schon sehr inkonstanten Hände führen gepaart mit seiner Größe und Statur dazu, dass Atwell schon auf dem College so gut wie nie Conested Bälle für sich entscheiden konnte. Die momentan einzige Möglichkeit Atwell auf NFL-Level „an den Ball“ zu bekommen besteht darin, den Ball entweder sehr tief zu werfen, und auf die Geschwindigkeit und Separation zu vertrauen, oder sehr kurz zu spielen, bevor ein Verteidiger in seiner Nähe ist.
    Denn auch der Catch in Traffic ist fast nicht existent bei Atwell. In Traffic scheint er immer wieder nervös zu werden, wodurch seine inkonstanten Hände noch eher dazu neigen, den Ball fallen zu lassen.

    Yards after Catch und Power:

    Atwell ist eine Big Play Maschine, da sollte man meinen, dass YAC zu seinen großen Stärken zählen. Dies kann ich so allerdings nicht bestätigen. Was Atwell zu einer Big Play Maschine macht ist einzig und allein sein unfassbarer Speed. Daneben besitzt Atwell allerdings keinerlei Moves, um Gegenspieler aussteigen zu lassen. Zeigt er beim Route Running noch gute Fußarbeit, um Gegenspieler aussteigen zu lassen, scheint er diese mit dem Ball in der Hand zu vergessen. Er nutzt keine Juke Moves, Jump Cuts oder Spin Moves, und auch sein soft Cut ist mit dem Ball in der Hand eher wirkungslos. Daneben besitzt Atwell keinerlei Contact Balance oder Power, um Tackles zu brechen. Dennoch, sobald Atwell den Ball mit etwas grün, oder guten Blockern vor sich bekommt, kann er aufgrund seines Speeds immer für einen Touchdown gut sein. Denn das Ausnutzen von Blocks zählt tatsächlich zu seinen Stärken.

    Blocking:

    Atwell ist aufgrund seiner Statur als Blocker ungeeignet. Dies bedeutet allerdings nicht, dass er nicht alles versuchen würde, um gut zu blocken. Denn Atwell gibt beim Blocken alles was er hat. Exemplarisch hierfür ist das Spiel von Louisville gegen Miami. Gegen Miami blockte er nämlich erfolgreich (!!!) den Strong Safety Miamis – Bubba Bolden –, und das als leichter Slot-Receiver. Der Wille ist also immer da, sollte somit der Gegenspieler Atwells Toughness unterschätzen, könnte es auch in der NFL gelegentlich zu ähnlichen Bildern kommen.

    Fit:

    Da es sich bei Atwell eher um einen Sleeper Prospect handelt, kommt Atwell quasi für jedes Team in Frage, welches einen Home-Run-Hiter aus dem Slot gebrauchen kann. Von den Grundanlagen her erinnert Atwell sehr an einen John Ross, nur noch etwas kleiner und leichter. Atwell wäre es auch zuzutrauen, den 40 Yard Dash Rekord anzupeilen. Im Vergleich mit letztjährigen Sleepern wäre Atwell mit Darnell Mooney zu vergleichen, welcher auch ein Fünftrundenpick gewesen ist. Allerdings hatte Mooney vor dem Draft zumindest eine etwas stabilere Statur, und auch in vielen Facetten des Receiverspiels war dieser schon weiter. Sollte sich Atwell – der mit 21 Jahren noch sehr jung ist – allerdings noch körperlich weiterentwickeln, sowie an seinen Händen arbeiten und ein zwei Moves für die regelmäßigen YAC lernen, könnte aus ihm ein sehr brauchbarer und gefährlicher Deep-Slot werden. Bis dahin ist er, um es mal mit Fantasy Football auszudrücken, ein Spieler, den man in einer Best Ball Liga vielleicht mit dem letzten Pick holt und hofft, dass er mal ein Spiel dabei hat, in dem er von 4 Targets 2 fängt und zu Touchdowns trägt.

    Beste Eigenschaft: Speed und Toughness

    Schlechteste Eigenschaft: Contested Catches und Hände allgemein

  • Einschätzung von Jakob

    Bei Schema FF wirst du mit Podcasts rund um die NFL auf dem Laufenden gehalten. zur S2F Website

    Stärken
    Tutu Atwells größte Stärke ist seine Explosivität gepaart mit seinem Speed. Er gewinnt dadurch auf tiefen Routes und kann sich, da er einfach so extrem schnell wegkommt, bereits am Release einen Vorteil verschaffen. Dabei helfen ihm vor allem seine schnellen Füße.

    Atwell ist zwar auf die Rolle als Slot Receiver limitiert, kann aber auch aus dem Backfield gefährlich werden. Er zeigt gute Vision und nutzt Blocks für sich, erkennt aber auch ohne Ball freie Zonen sehr gut, die er sehr schnell attackieren kann. Er kann auch gut improvisieren und seinem QB spät im Play helfen.

    Für seine Größe hat Atwell einen guten Catch Radius (vertikal und horizontal) und kann unbedrängt den ein oder anderen Ball „runterpflücken“. Aber Seine Short Area Quickness erlaubt ihm sehr akute start/stop Moves, die auch gerne mal einen Verteidiger aussteigen lassen. Zudem hat er die Sideline sehr gut im Blick. Wenn er in freie Räume kommt, hat Atwell Home Run Potential – in jedem Play.

    In seinen Routes zeigt Atwell vereinzelt Moves, bei denen er auch sehr gut seinen Kopf einsetzt.

    Wenn er Separation kriegt, zeigt Atwell auch gutes Ball Tracking was ihm z.B. auch Over Shoulder Catches ermöglicht.

    Für seine Statue zeigt Atwell ziemlich guten Effort beim Blocken – und das nicht nur an der Line of Scrimmage, sondern bis ins 3. Level. Zwar fehlt ihm die Power und manchmal auch die Technik, aber es sollte erwähnt werden.

    Schwächen
    Mir gefällt das Footwork von Atwell nicht so wirklich. Zwar hat er schnelle Moves, die aber sehr unausgereift sind. Er gewinnt durch die Explosivität, nicht durch Präzision.

    Atwells Route Tree war sehr eingeschränkt und wird sich in der NFL vermutlich nicht groß ändern. In den Routes wird er immer mal wieder durch Push-Offs aus der Bahn geworfen und hat keine Chance, wenn er mal keine Leverage hat.

    In Contested Catch Situationen wird er nicht viel reißen, sollte im Optimalfall aber auch nicht in solche Gelegenheiten kommen. Vor allem Adjustments zu unterworfenen Bällen sind schwer für ihn, da er vom hinter ihn laufenden Verteidiger wortwörtlich umgerannt wird. Allerdings gibt es dafür auch mal eine DPI Flagge.

    Wenn Atwell nach dem Catch keinen freien Raum vor sich hat, halten sich seine Big Plays sehr in Grenzen. Er ist kein Tackle Brecher, sondern ist schnell mit Schnürsenkel-Tackles zu Boden zu bringen. Manchmal sind seine Füße so schnell, dass er auf der Stelle zu laufen scheint.

    Team Fits
    Was kann man nun von Atwell bei den Rams erwarten? Vermutlich eine Menge Pre-Snap Motion, viel mehr Jet-Sweeps und Endarounds aber auch ein vertikaleres Passspiel, was mit Stafford besser funktionieren sollte als mit Goff. Der Pick in der 2. Runde ist natürlich schon sehr hoch, aber Atwell bringt ein Element in die Offense, dass sie vorher noch nicht hatte.