Laviska Shenault Jr.
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Laviska Shenault Jr.

WR, Colorado

X-Receiver

Der X-Receiver wird umgangssprachlich auch als Nummer 1 Receiver bezeichnet. Er steht vor dem Snap ganz außen an der Line of Scrimmage. Meist auf der Seite der Spielfeldes, wo nicht der Tight End steht. Er ist der beste Receiver im Team, ist groß, stark und schnell. Er zieht mitunter Double Coverage auf sich, muss also physisch dominant sein, um die Duelle gegen die Verteidiger zu gewinnen. Er sollte einen sehr guten Release sowie eine präzise Fußarbeit haben, um sich Separation zu verschaffen. Auf der anderen Seite muss er aber auch Contested Catches fangen können. Aktuelles Beispiel: DeAndre Hopkins, ARI

Slot-Receiver

Der Slot Receiver (auch Y-Receiver) stellt sich vor dem Snap zwischen Offensive Line und Outside Receiver auf (abseits der Line of Scrimmage). Die Position wird in der "modernen" NFL immer wichtiger und zeichnet sich vor alle durch Explosivität und Agilität aus. Die Spieler sind meistens etwas kleiner, können aber eine Menge einstecken, da sie meistens dort arbeiten, wo am meisten los ist: in der Mitte des Feldes. Die Spieler bekommen den Ball oft im freien Raum und sollten in der Lage sein, diesen zu nutzen und Yards after Catch zu erlaufen. Aktuelles Beispiel: Cooper Kupp, LAR

Laviska Shenault kommt als spannendes Talent vom Pac-12 College Colorado und hat vermutlich eine der bewegendsten Hintergrundgeschichten dieser Draftklasse. Sein Vater verstarb nämlich 2009 bei einem tragischen Autounfall bei einer Reise der sieben-köpfigen Familie. Seitdem hat sich Laviska Jr. nicht mehr die Haare geschnitten und trägt seine Dreadlocks zu Ehren seines Vaters. Wen die Geschichte interessiert, kann eine ausführliche Hintergrundgeschichte bei NFL lesen.

Sportlich lief es für Laviska durchwachsen. Er verpasste während seiner College Karriere einige Spiele wegen verschiedener Verletzungen und hatte mit einem sehr schlechten Quarterback zu kämpfen. Auch ein Grund, warum seine Statistiken nicht so gut sind wie die anderer Top Prospects. Shenault wurde bei Colorado vielseitig eingesetzt und hat im Slot, Outside, als H-Back und als Wildcat Quarterback gespielt.

Draftklasse 2020

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Analyse

  • Seine Stärken

    • Speed
    • Physis
    • Contested Catches
    • Hands
    • Blocking

    Seine Schwächen

    • Route Running
    • Release
  • Einschätzung von Jakob

    Speed
    Die erste große Stärke von Laviska Shenault ist sein Speed. Er kann Defendern einfach davon und in freie Zonen laufen. Dabei zeigt er nicht nur sehr guten Longspeed, sondern auch Explosivität.

    Athletik/Agilität
    Seine körperlichen Voraussetzungen machen Shenault zu einem sehr physischen Receiver, der in der Pac-12 gut austeilen und sich durchsetzen konnte. Hier stellt sich natürlich die Frage, ob er das auch auf NFL Niveau tun kann. Besonders beeindruckend ist die Transition von Receiver zu Runner. Dabei kriegt man ganz gute Deebo Samuel Vibes, er ebenfalls ein sehr physischer Läufer ist. Mit Armtackles ist Laviska deshalb kaum zu stoppen und selbst ein Defender reich nicht immer aus, um ihn zu Boden zu kriegen. Auf der anderen Seite hat er aber die Fähigkeit, Defender mit Cuts und Spins aussteigen zu lassen (auch wenn es natürlich nicht so athletisch wie z.B. bei einem Jerry Jeudy aussieht). Shenault beweist außerdem gute Body Control und Balance, wenn es um den Lauf nach dem Catch aber auch um z.B. Sideline Catches geht.

    Release
    Vor allem der bereist angesprochene Speed ist für Laviska ein Vorteil an der Line. Gerade bei einem free-release kann er den Defender einfach überlaufen. Er hat aber auch schon gezeigt, dass er sich mit physischen Handmoves oder Footwork von Press-Coverage lösen kann. Seine Füße sind allerdings nicht sonderlich schnell, so dass er auf NFL Niveau schon noch daran arbeiten muss. Auch verlässt er sich zu oft auf seine Schnelligkeit, was ebenfalls gegen NFL DBs schwieriger als am College wird.

    Route Running
    Die vielleicht größte Schwäche von Laviska Shenault ist sein Route Running. Er besitzt zwar eine gute start/stop Explosivität und kann Routen effektiv abbrechen (und den Defender dadurch abschütteln), allerdings sind sein Route Timing und seine Breaks alles andere als Pro-Ready. Durch seinen Vielseitigen Einsatz auch als Runner, ist der Feinschliff im Punkt Route Running etwas auf der Strecke geblieben. Aber das sollte sich mit einem guten Coach noch ändern lassen.

    Catchpoint
    An diesem Punkt wird das Tape von Shenault echt frustrierend – und das liegt nicht mal an ihm selbst. Sehr häufig sieht man einen freien Shenault auf dem Feld, der einfach den Ball nicht bekommt. Entweder, weil sein Quarterback nicht schnell genug durch seine Reads geht, er gesackt wird oder den Ball unterwirft. Viel zu selten kam ein präziser Ball in den Lauf, der für massig Yards after Catch gesorgt hätte. Statt dessen musste Shenault zum unterworfenen Ball adjusten und abbremsen, was in einer Incompletion oder Interception endete.

    Fakt ist aber auch, das die Separation häufig aus Speed resultierte. Wenn Laviska noch an seinem Route Running arbeitet, ist da noch mehr möglich. Eventuell auch, was Ball tracking angeht. Kommt dann nämlich ein langer Pass (meistens überworfen), fällt es ihm schwer, den Ball zu lokalisieren und wird in seiner Route langsamer.

    Shenaults Catchradius ist aber ganz solide. Es gab einige Catches, die er bei Hochspringen oder mittels Hechtsprung machen musste. Und auch bei Contested Catches konnte er sich beweisen.

    Hands
    Die Hände sind eine weitere Stärke von Shenault. Er kann den Defendern eine sicher geglaubte Interception aus den Händen ziehen oder einen Ball off-target sichern. Drops sind eher ein Problem der Konzentration.

    Yards after Catch
    Wie schon beschrieben, ist Laviska ein guter Runner. Das gilt für Jet Sweeps und end-arounds genauso wie für den Run after Catch. Er ist sehr schwer zu Boden zu kriegen und kämpft um jedes Yard. Dabei holt er eigentlich aus jedem Play noch drei oder vier Yards raus, auch wenn es schon längst verloren scheint.

    Blocking
    Der Wille und die Physis sind da. Er kann kleinere Defender einen ordentlichen Push geben und den Weg frei machen. Dabei scheut er sich auch nicht vor den Linebackern im 2nd Level. Leider lässt sein Effort manchmal zu wünschen übrig. Entweder verpasst er einen Block weil er zu langsam von der Line kommt oder die falsche Technik nutzt und schnell geschlagen ist – oder das Play schon zu früh abschreibt.

    Beste Eigenschaft: Yards after Catch

    Schlechteste Eigenschaft: Route Running

    Team Fits: Laviska Shenault hat das Potential zu einem Nummer 1 Receiver eines NFL Teams, muss dafür aber noch arbeiten. Bis dahin ist er auch im Slot gut aufgehoben. Da er vermutlich frühestens Ende der ersten Runde gedraftet wird, sind für mich Bills, Saints, Ravens und Packers ganz gute Fits. Aber auch Anfang der zweiten Runde gibt es einige Teams, denen Shenault helfen könnte.