Justin Jefferson
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Justin Jefferson

WR, LSU

Slot-Receiver

Der Slot Receiver (auch Y-Receiver) stellt sich vor dem Snap zwischen Offensive Line und Outside Receiver auf (abseits der Line of Scrimmage). Die Position wird in der "modernen" NFL immer wichtiger und zeichnet sich vor alle durch Explosivität und Agilität aus. Die Spieler sind meistens etwas kleiner, können aber eine Menge einstecken, da sie meistens dort arbeiten, wo am meisten los ist: in der Mitte des Feldes. Die Spieler bekommen den Ball oft im freien Raum und sollten in der Lage sein, diesen zu nutzen und Yards after Catch zu erlaufen. Aktuelles Beispiel: Cooper Kupp, LAR

Possession Receiver

Possession Receiver sind die Safety Blankets für den Quarterback. Auf ihn ist immer verlass, wenn es darum geht ein neues First Down zu erzielen. Von diesem Spielertyp sieht man wenige Drops, aber auch weniger Highlight Plays, wie zum Beispiel lange Runs nach dem Catch. Je nach Offense und Quarterback, können das sowohl Outside, als auch Slot Receiver oder sogar Tight Ends sein. Hier geht es also eher um Fähigkeiten als um die Feldposition. Aktuelles Beispiel: Michael Thomas, NOS

Justin Jefferson verbrachte seine Zeit am College mit keinem geringeren als Joe Burrow als Ballverteiler. Auch wenn er in seiner Freshman Saison 2017 quasi keine Rolle bei LSU spielte, konnte er 2018 bereits überzeugen. In einer damals noch nicht ganz so spektakulären Offense zeigte er bereits sein Potential, welches er dann 2019 voll abrief. In einer Saison gespickt mit Rekorden für die Louisiana State University, konnte auch Jefferson glänzen. Seine 111 Receptions waren die meisten im Land und mit seinen 18 Touchdowns musste er sich nur hinter seinem Sophomore Teammate Ja’Marr Chase anstellen. Seine 1.540 Receiving Yards waren die dritt meisten der Saison.

Besonders im Peachbowl gegen Oklahoma nutze Jefferson die große Bühne und sorgte, mit 14 Catches für 227 Yards und vier Touchdowns in der ersten Hälfte, für einen Rekord.

Draftklasse 2020

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College Stats

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Analyse

  • Seine Stärken

    • Hands
    • Catch Radius
    • Contested Catches
    • Big Play Potential
    • Zone Reads

    Seine Schwächen

    • Athletik
    • Agilität
    • Route Tree
    • Yards after Catch
    • Einsatz
  • Einschätzung von Jakob

    Hände
    Beginnen wir mit der großen Stärke von Justin Jefferson: seinen Händen. Immer wieder sieht man spektakulär gefangene Bälle, bei denen die Hände zum Ball gehen und teilweise mit den Fingerspitzen gefangen wird. Jefferson ist ein echter Handscatcher.

    Damit einher geht auch sein Catchradius. Er kann die Bälle auch sichern, wenn sie nicht direkt auf seinen Körper kommen und teilweise außer Reichweite scheinen. Dabei spielt es übrigens auch keine Rolle, ob er den Ball unbedrängt fangen kann oder in Traffic dazu gezwungen wird. Sofortiger Kontakt nach dem Catch macht ihm nichts aus. Alles in allem sah man von Jefferson nur sehr wenige Drops.

    Das Balltracking ist zwar nicht elite, aber gerade im short bis intermediate Bereich trotzdem spektakulär. Jefferson beweist dabei unglaubliche Intuition und Reflexe, ohne den Ball wirklich zu verfolgen.

    Separation
    Auch wenn man immer wieder Situationen sieht, bei denen Jefferson einen Ball in Bedrängnis fängt, hat man nie das Gefühl, dass er sich gegen den Defender durchsetzen kann. Gerade auf NFL Niveau wird er immer wieder mit physisch überlegenen Defendern Probleme bekommen.

    Blocking
    Ein Problem, das man auch beim Blocken beobachten kann. Trotz seiner physischen Ähnlichkeit zu CeeDee Lamb ist seine Blockingfähigkeit fundamental anders. Er schafft es zu selten, wirklich einen Block so zu setzen, dass sein Mitspieler eine freie Bahn bekommt. Oft ist er zu diesem Zeitpunk bereits geschlagen und sein Mitspieler läuft in ein Tackle. Aus diesem Grund sieht man auch immer wieder, dass Jefferson im Doubleteam mit einem anderen Receiver blockt. Was mir aber besonders missfallen hat, ist sein Effort. Viel zu häufig habe ich beobachtet, wie er vor Ende des Plays aufhört zu spielen und langsam Richtung Spielgeschehen läuft. Besonders dann, wenn er beim Block geschlagen wird. Das Problem dabei ist, dass die Defender nicht aufhören und den Ballträger verfolgen. Hier hätte Jefferson das ein oder andere mal einen Block setzen können, wenn er weiter gespielt hätte.

    Speed/Agilität
    Vermutlich ist Justin Jefferson schneller, als er auf Tape wirkt. Allerdings fehlt ihm der breakaway Speed, weshalb er wahrscheinlich von einigen Defendern eingeholt werden wird, was seine Big Plays reduzieren könnte. Auch seine Agilität lässt etwas zu wünschen übrig. So kann er Tackles kaum ausweichen oder brechen. Meistens passiert das nur, wenn der Defender einen falschen Winkel hat. Krasse Juke moves sieht man selten.

    Yards after Catch
    Das führt zu einem weiteren Problem. Jefferson erzielt wenig Yards after Catch, aber noch weniger after Contact. Wenn er noch etwas Gewicht zulegen kann, ändert sich das vielleicht.

    Route Running
    Bei LSU war Jefferson ausschließlich der Slot Receiver. Auf Grund seiner Fähigkeiten beim Catch, könnte man aber durchaus auch einen Y-Receiver sehen, wobei er hier vermutlich noch einiges zu lernen hat. Denn sein Route Tree war doch sehr begrenzt. Hauptsächlich bestand seine Aufgabe darin, Go- oder Post-Routes zu laufen, oder kurze In- und Out-Routes. Dabei war er besonders bei den In-Routes (z. B. Slants) sehr gefährlich und zeigte durchaus Big Play Potential. Wenn er den Ball so geworfen bekommt, dass er Tempo aufnehmen kann und in den freien Raum kommt, kann er lange Touchdowns machen.

    Sein Route Running ist aber durchaus gut. Er schafft es, Fakes mit seiner Körperhaltung und seinen Augen zu verkaufen und den Verteidiger auf dem falschen Fuß zu erwischen.

    Das kann man auch bei seinem Release erkennen. Dort, wo ihm die physischen Punkte fehlen, glänzt er mit Fußarbeit und Körpersprache. Wenn er den Platz an der Line hat, kann er Routes gut durch Tempowechsel antäuschen sich den Defender zurecht legen.

    Ein Punkt ist mir noch sehr positiv aufgefallen: Jefferson erkennt sehr gut, freie Zonen. Bei vielen Scramble Plays versucht er, seinem Quarterback ein Target zu bieten und sticht dabei immer wieder in freie Räume.

    Beste Eigenschaft: Hände

    Schlechteste Eigenschaft: Athletik

    Team Fits: Ich denke, Justin Jefferson wäre am besten bei einem Team aufgehoben, das bereits einen starken X-Receiver hat und noch einen verlässlichen Slot Receiver braucht (oder perspektivisch eine Nr. 2). Ähnlich wie es bei JuJu Smith-Schuster und Antonio Brown bei den Steelers war. Da Jefferson vermutlich auch kein Day 1 Draftpick sein wird, könnte ich mir die Broncos, Cowboys, Eagles, Saints oder Packers besonders gut vorstellen.