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Joe Burrow
QB, LSUField General QB
Als Field General QBs benötigt man die besten Eigenschaften eines Game Managers und eines Gunslingers. Das heißt man macht kaum Fehler, kann aber das ganze Feld mit akkuraten Pässen bedienen. Aktuelles Beispiel: Patrick Mahomes, KCCPocket Passer
Der Pocket Passer ist vermutlich die klassische Variante eines Quarterbacks. Seine Stärken liegen im Lesen der Defense, einer schnellen Entscheidungsfindung (inklusiver Read Progression), akkuraten Mechanics und natürlich auch würfen - primär mid & low range. Aktuelles Beispiel: Mac Jones, NEPJoe Burrow ist der allgemein als 1st Overall Pick gehandelte Spieler in dieser Draftklasse. Das liegt vor allem daran, dass er sein Senior Year mehr als gut genutzt hat, sich die Draftboards hochzuspielen. Am Ende konnte er sogar das hoch angesehene Heisman Voting zum besten College Spieler für sich entscheiden. Profitiert hat er dabei zwar auch von der Verletzung von Tua Tagovailoa, der bis Saisonstart noch als klarer Favorit für den besten Quarterback 2020 galt, aber das soll seine Leistungen nicht schmälern. Nicht nur seine kürzlichen 8(!!!) Touchdown Beteiligungen im Peachbowl gegen Oklahoma sorgte für Rekorde.
Burrow transferierte vor der 2018er Saison von Ohio State zu LSU, musste aber kein Jahr aussetzen, da er bereits einen Abschluss gemacht hatte.
Draftklasse 2020
Runde 1 - Pick 1
College Stats
Teams mit Positions Need
Analyse
Seine Stärken
- hohe Accuracy
- ermöglicht Yards after Catch
- geht durch seine Reads
- trifft schnelle Entscheidung
- kaum schlechte Wurfentscheidungen
- kann auf verschiedene Arten die Pocket verlassen
- Füße zeigen beim Wurf i.d.R. zum Target
- ordentliches Wurfrepertoir
- kann Yards erlaufen und kämpft dabei um Yards
Seine Schwächen
- wartet teilweise auf offene Receiver statt zu Antizipieren
- sucht teilweise zu schnell den Scramble
- Wirft zu sehr aus dem Arm
- Mechanics sind nicht auf das Timing der Routes abgestimmt
- Arm Strength
- nimmt zu viele Hits bei Läufen
Einschätzung von Jakob
Accuracy
Die Highlight Tapes von Joe Burrow zeigen eindeutig, wie präzise er mitunter werfen kann. Dabei schafft er es, den Receiver oft frei zu werfen und Yards nach dem Catch zu ermöglichen. In der Regel kommen die Bälle dabei auch so, dass der Receiver durch den Catch nichts an Momentum verliert.Processing/Decision-Making
Burrow geht ist in der Lage durch seine Reads zu gehen und dabei schnell Entscheidungen zu treffen. Das heißt, wenn er einen offenen Receiver sieht, dann wirft er auch. Das führt aber auch dazu, dass er oft seinen Checkdown Spieler sucht und dazu tendiert, das zu nehmen, was er kriegt und nicht das Big Play zu suchen. Ein Resultat daraus sind wenig Turnover und kaum Wurfentscheidungen, die zu hinterfragen sind.Anticipation
Die Kehrseite davon ist aber ein bisschen die Antizipation, die Burrow noch vermissen lässt. Häufig wartet er mit dem Wurf bis der Receiver offen ist.Mechanics
Leider sind die Mechanics von Joe Burrow noch nicht so ausgereift, wie man es sich wünschen würde. Zwar ist sein Footwork so gut, dass er die Füße und die Hüfte in der Regel zum Target ausrichtet, allerdings ist sein „follow-through“ unzureichend. Deshalb wirft er oft aus dem Arm und hat nicht das optimale Timing mit den Routes.Arm Strength
Dazu kommt, dass er nicht den stärksten Arm hat. Das macht die Würfe nicht nur schwieriger, sondern speziell die Würfe in enge Fenster sehr gefährlich. Auf kurze Distanzen fehlt der Druck hinter dem Ball und bei Deep Balls muss er viel Luft unter den Ball tun, was dazu führt, dass die Bälle lange in der Luft und damit einfacher ausrechenbar sind. Gerade hier ist zu erkennen, dass die Receiver offen sein müssen, damit die Bälle regelmäßig ankommen. Auf der anderen Seite sind die mit Touch geworfenen Bälle von Burrow eine Augenweide. Auch hat er schon bewiesen, dass er die schweren Outside Shoulder Pässe an die Seitenlinien anbringen kann.Physics
Burrows körperliche Voraussetzungen sind auf keinem Level Elite. Aber sie reichen, dass er über Scrambles gefährlich sein kann. Gerade, da er nicht vor Hits zurückschreckt und um jedes Yard kämpft. Das wird ihm in der NFL vermutlich schnell abgewöhnt werden, damit er, nicht wie bisher, so viele Hits einsteckt.Beste Eigenschaft: Decision Making
Schlechteste Eigenschaft: Arm StregthTeam Fits: Wenn man ehrlich ist, will man so ein Talent wie Joe Burrow in einem Team sehen, dass seine Qualitäten sofort nutzen kann. Das bedeutet eine gute O-Line und gute Receiver. Somit wären zu Beispiel die Steelers, die Panthers oder die Colts gute Fits. Die Realität wird aber Bengals oder Dolphins heißen.