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Devin Duvernay
WR, TexasSlot-Receiver
Der Slot Receiver (auch Y-Receiver) stellt sich vor dem Snap zwischen Offensive Line und Outside Receiver auf (abseits der Line of Scrimmage). Die Position wird in der "modernen" NFL immer wichtiger und zeichnet sich vor alle durch Explosivität und Agilität aus. Die Spieler sind meistens etwas kleiner, können aber eine Menge einstecken, da sie meistens dort arbeiten, wo am meisten los ist: in der Mitte des Feldes. Die Spieler bekommen den Ball oft im freien Raum und sollten in der Lage sein, diesen zu nutzen und Yards after Catch zu erlaufen. Aktuelles Beispiel: Cooper Kupp, LARDevin Duvernay spielte 4 Jahre für die Texas Longhorns, musste sich da aber in den ersten drei Spielzeiten klar unterordnen und schaffte erst 2019 seinen Durchbruch. In seinem letzten College Jahr erzielte er die meisten Receptions und Receiving Yards in der Big 12 (Nummer 3 und 5 in der NCAA) und konnte als relativ effektiver Kick Returner (20.5 Yds/Att) glänzen. Mit seinen Stats verzeichnete er die zweit produktivste Schulsaison aller Zeiten.
Draftklasse 2020
Runde 3 - Pick 28
College Stats
Teams mit Positions Need
Analyse
Seine Stärken
- Speed
- Route Running
- Hände
Seine Schwächen
- Physis
- Press-Coverage
- Yards after Catch
- Blocking
Einschätzung von Jakob
Release
Da Duvernay quasi nur im Slot gespielt hat, war er kaum gegen Press-Coverage gefordert. Es gab aber durchaus Situationen, wo er am Release Point direkten Kontakt mit einem Defender hatte. Wenn es dazu kam, hatte er durchaus Probleme: seine Hand-Moves waren nicht immer richtig getimt und verfehlten mitunter die Arme des Gegners. Dadurch schafft er es manchmal nicht, sich zu lösen. Hinzu kommt, dass er teilweise große Probleme bei starken Richtungswechseln hat. Wenn er von 100 auf fast 0 abbremst und dabei den Gegner direkt vor sich hat, braucht er sehr lange, um sich vom Gegner zu lösen und um erneut zu beschleunigen. Vor allem bei kurzen Routen führt das zu incompletions. Duvernay hat den Speed die Defender in der Route zu überholen und auch sein Footwork sieht ganz gut aus. Er kann Defender mit einem guten Singlemove in die Irre führen und sich so einen Vorteil verschaffen. Besonders effektiv ist er damit gegen Off Defender. Hier ist er auch sehr stark darin, sich die Defender zurecht zu legen.
Die beschriebenen Probleme sieht man auch gut in seinem Cutup vom Senior Bowl.Route Running
Beim Route Running zeigt Duvernay sehr gute Ansätze. So ist er schon Double Move Routes gelaufen und zeigt immer wieder gute Head-Fakes und Ausfallschritte, mit denen er Defender manipulieren kann. Auch wenn sein Route Tree beschränkt war, strahlte er bei all seinen gelaufenen Routes Gefahr aus – auch wenn er bei 45°-Break-Routes (vor allem Slants) am besten Separation kreieren kann. Das liegt zum Großteil auch daran, dass er hauptsächlich gegen Off-Defender gespielt hat und beim Break im freien Feld war.
Leider läuft er seine Routes nicht konstant genug, so dass er sie teilweise auch nicht verkaufen kann. In seinem Spiel fehlt ihm die Explosivität, was sich auch in seinen Breaks bemerkbar macht. Seine Hüften könnten etwas tiefer sein.
Bei Screens ist er nur semi effektiv und holt meist 4-5 Yards, kann sich aber selten wirklich aus dem Backfield lösen. Duvernay zeigt sehr gute Sideline Awareness, arbeitet bei Scramble Plays aber nicht unbedingt zum QB. Bei Routen mit Vollgas wirkt es manchmal so, als würde er aus dem Gleichgewicht kommen.Hände
Prinzipiell hat Duvernay gute Hände. Er versucht dem Ball immer entgegen zu kommen und hat starke Finger. Manchmal dauert seine Ballverarbeitung etwas zu lange und sein Kopf dreht sich nach dem Catch zu schnell. In Situationen, wo er nicht so viel Platz hat neigt er auch mal zu Bodycatches, anstatt den Ball zu attackieren und sein Catchradius ist eher durchschnitt. Bälle die nicht aufs Target kommen, flutschen ihm auch mal durch.Catchpoint
Wie schon geschrieben, hat Devin Duvernay gegen physische Verteidiger seine Probleme. Durch seine mangelnde Technik in solchen Situationen kann der Verteidiger den Ball auch sehr spät noch aus Duvernays Händen schlagen. Im Verlauf der Saison zeigte er hier aber auch Fortschritte und konnte sich gegen Defender in der Route behaupten und auch spektakuläre Contested Catches fangen. Bei überworfenen Bällen in den freien Raum kann er gut adjusten und zeigt gutes Ball tracking – bei unterworfenen Bällen fällt ihm das schwerer, wenn er den Raum hat, gelingt es ihm aber auch.Yards after Catch
Devin Duvernay wirkt auf Tape manchmal langsamer, als er tatsächlich ist und überrascht teilweise mit Separation, die er durch seinen Speed bekommen hat. Er kann mit dem Gaspedal spielen und den Verteidiger mit seinem Antritt überraschen. Er zeigt eine gute Transition nach dem Catch, und kann die Winkel der Verteidiger umlaufen. Zwar ist er mit Arm-Tackles nicht zu halten, hat nach Kontakt aber durchaus seine Probleme. Er ist schnell aus dem Tritt zu bringen und ist nicht elusive genug, um im 1 vs 1 zu gewinnen. Teilweise probiert er das auch gar nicht. Für Yards after Catch braucht er schon das freie Feld vor sich – ist dann aber sehr gefährlich. Als Runner aus dem Backfield wirkt er viel effektiver als beim Run after Catch.Power/Physis
Duvernay zeigt gute Power. Er nimmt die Pads i.d.R. nach unten und den Kontakt der Defender an (auch wenn er ihn nicht immer selbst initiiert). Gegen einen Defender (vor allem DBs) kann er auch locker durch den Kontakt noch Yards gut machen, ein Pile-Mover ist er aber nicht. Sein Stiff-Arm landet gerne mal im Leeren. Wenn er Kontakt beim Catch bekommt beschwert er sich gerne und schnell und fordert eine Flagge.Blocking
Zwar war Duvernay kaum als Blocker gefordert, zeigte in den wenigen Situationen aber nur alibi mäßige Ansätze. Oft stellt er dem Verteidiger nur die Schulter entgegen und rempelt diesen an, zeigte aber durchaus auch schon vielversprechendere Ansätze. Gerade als WR der Ravens muss hier noch mehr kommen, um einen Starting Job zu ergattern.Beste Eigenschaft: Speed
Schlechteste Eigenschaft: Blocking
Team Fits
Die Ravens pickten Duvernay in der dritten Runde und bekommen einen reinen Slot Receiver. Zwar bringt dieser auch eine menge Speed mit, ist nach dem Catch aber bei weitem nicht so gefährlich wie Marquise Brown. Mir hätte hier ein Tyler Johnson, der weniger Probleme mit Separation hat, besser gefallen.